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Münster (upm/ch)
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Gegen Kahlschlag in Europa

Waldzentrum leitet EU-Verbundprojekt für eine nachhaltige Forstwirtschaft

Die steigende Nachfrage nach Holz hat dramatische Folgen für europäische Wälder. Außerdem befürchten Experten einen drohenden Holzmangel. Forscher wollen im EU-Verbundprojekt "RERAM", das nun offiziell gestartet ist, daher nachhaltige Lösungen finden und befassen sich mit der Ressourceneffizienz in der Holzindustrie Osteuropas. Ziel ist es, die Akteure in der Forst- und Holzwirtschaft für das Thema zu sensibilisieren. Das Wald-Zentrum der WWU koordiniert das Vorhaben.

Ein zentraler Grund für die steigende – auch illegale – Abholzung ist die zunehmende Nachfrage nach Energieholz. Der Druck auf die noch vergleichsweise unerschlossenen Wälder Osteuropas erhöhe sich durch den wachsenden Rohstoffbedarf in der EU stetig, so die Experten des Wald-Zentrums um Prof. Dr. Andreas Schulte. So gingen durch nicht nachhaltige Forstwirtschaft und unkontrollierten Holzeinschlag in den ukrainischen Karpaten beziehungsweise im Kaukasus große Waldflächen verloren. Die Holzindustrie vor Ort sei als lokaler Abnehmer mit einem hohen Rohholzverbrauch an der Problematik beteiligt.

Insgesamt sind elf Partner aus vier EU-Ländern (Deutschland, Österreich, Polen, Belgien) und fünf osteuropäische Nachbarländer (Ukraine, Moldawien, Georgien, Armenien und Aserbaidschan) beteiligt. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission innerhalb des siebten EU-Forschungsrahmenprogramms mit rund einer Million Euro für zwei Jahre gefördert. Das Wald-Zentrum erhält vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen zusätzlich 180.000 Euro.

 

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