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Münster (upm/jp)

Was ist das Gesicht des Christentums in Asien?

Hochrangig besetzte Tagung des Instituts für Missionswissenschaft

Welche Rolle spielt die christliche Mission in Asien? Dieser Frage ging 1914 der erste Inhaber des Lehrstuhls für Missionswissenschaft an der Universität Münster, Joseph Schmidlin, bei seiner ersten Forschungsreise durch Asien nach. Wie es nun, genau 100 Jahre später, um das Christentum in Ländern wie Iran, Indien, China, Japan, Myanmar, oder den Philippinen steht, beleuchtet das Institut für Missionswissenschaft bei der "Summer School" und Tagung "Christianity in Asia". Die englischsprachige Veranstaltung findet vom 14. bis zum 27. September an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) statt. Sie richtet sich an Studierende, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit und kostet pro Tag zehn Euro Tagungsbeitrag. Eine Anmeldung unter www.uni-muenster.de/FB2/summerschool/ wird erbeten.

"Auch wenn die diversen christlichen Kirchen im Vergleich zu anderen Religionen in den meisten Ländern auf diesem Kontinent nur einen kleinen Anteil stellen, so blicken sie auf eine beachtliche Geschichte zurück. Sie leisten einen entscheidenden kulturellen und sozialen Beitrag zur Gesellschaft sowie zur Religionsgeschichte Asiens. Zudem prägen sie jetzt schon das Gesicht und die Zukunft der globalen Kirche wesentlich; sie machen deutlich, dass das Christentum eine außereuropäische Religion geworden ist", betont Prof. Dr. Norbert Hintersteiner, Leiter des Instituts für Missionswissenschaft. Als missionswissenschaftlicher Pionier auf katholischer Seite habe Joseph Schmidlin maßgeblich die Frage nach der Zukunft der christlichen Mission in Asien aufgeworfen. Ziel der Tagung sei es, über dessen spezielle Merkmale zu informieren. So spielen beispielsweise politische und soziale Aspekte in der asiatischen Theologie politische und soziale Aspekte eine wesentlich größere Rolle als in der westlichen Theologie.

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Vertreter der Katholischen Fakultät eröffnen die Summer School am Montag, 15. September, um 9 Uhr im Hörsaal KTh I, Johannisstraße 8-10. Zum Abschluss findet am Samstag, 27. September, ein Vortrag mit anschließender liturgischer Feier des Erzbischofs von Manila, Luis Antonio Kardinal Tagle, statt. Der Vortrag beginnt um 15 Uhr im Hörsaal KTh I, die Feier ab 17 Uhr in der Dominikanerkirche, Salzstraße 10.

Schwerpunkte der Veranstaltung sind unter anderem Einführungen in das asiatische Christentum in verschiedenen Regionen Asiens, in die kulturüberschreitenden und panasiatischen Bewegungen des Christentums sowie Diskussionen zum künftigen Studium des asiatischen Christentums.

Das Institut für Missionswissenschaft an der WWU ist bundesweit das älteste seiner Art. Gegründet wurde es 1914 vom katholischen Priester Joseph Schmidlin. In Deutschland ist es das einzige voll ausgestattete Institut für Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien an einer öffentlichen Hochschule.

 

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