Pressemitteilung upm

Tyrannenmörder

Sonntagsvorträge im Archäologischen Museum

Münster (upm), 04. Januar 2010

Statuengruppe des Harmodios und Aristogeiton im Museo Archeologico Nazionale in Neapel
Statuengruppe des Harmodios und Aristogeiton im Museo Archeologico Nazionale in Neapel Foto: WWU Münster

Im Jahr 514 vor Christus wird Hipparchos, der Bruder des athenischen Tyrannen Hippias, ermordet. Nachdem dieser vier Jahre später vertrieben worden ist, wird den beiden Mördern seines Bruders - Harmodios und Aristogeiton - auf der Athener Agora, dem politischen und sozialen Zentrum der Stadt, im Folgejahr eine Statuengruppe geweiht. Fortan werden die beiden athenischen Bürger als Wegbereiter der Demokratie gefeiert. Sie sind die ersten beiden Bürger der Weltgeschichte, die eine Ehrenstatue erhalten. Den beiden "Tyrannenmördern" sind die Sonntagsvorträge im Archäologischen Museum der WWU Münster im Monat Januar gewidmet.

Welches Motiv bewegte die beiden „Tyrannenmörder" tatsächlich dazu, Hipparchos zu töten? War die Tat politisch motiviert oder handelte es sich - wie Thukydides berichtet - lediglich um ein homoerotisches Liebesdrama, welches schon kurz nach dem Anschlag in der jungen Demokratie Athens politisch umgedeutet wurde? Schon die antiken Schriften berichten kontrovers über die Vorfälle des Jahres 514 vor Christus und lassen viele Fragen offen und Raum für Spekulationen. Im Rahmen des Sonntagsvortrages werden die archäologischen und literarischen Quellen
erneut beleuchtet, um der Frage nachzugehen, ob der so genannte Tyrannenmord tatsächlich politisch oder persönlich motiviert war.

Die Vorträge findet jeweils sonntags um 14.15 Uhr im Hörsaal F6 des Fürstenberghauses, Domplatz 20-22, statt.

Archäologisches Museum