Pressemitteilung upm

Ausgezeichnete Wahl

Prof. Dr. Wolfgang Sander belegt mit seinem Team den dritten Platz beim W(ahl)-Award 09

Münster (upm), 29. Januar 2010

Der Festredner steckte im Schnee fest: Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg musste sich der Witterung geschlagen geben und kurzfristig absagen. An Glanzpunkten mangelte es dem "W(ahl)-Award 09" der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) aber trotzdem nicht. Die Preisvergabe im Dortmunder Casino Hohensyburg, umrahmt von einem Gala-Dinner mit musikalischen und kabarettistischen Highlights, entschädigte das Publikum, das hauptsächlich aus Teilnehmern des Kongresses "Forum Lokaljournalismus" bestand. Unter den Preisträgern, die für ihre besonderen Beiträge im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 ausgezeichnet wurden, war auch Prof. Dr. Wolfgang Sander von der Universität Münster.

Der Erziehungswissenschaftler nahm den Preis für den dritten Platz in der Kategorie "Print" gemeinsam mit Vertretern des Braunschweiger Zeitungsverlags entgegen. Die je vier ausgewählten und prämierten Arbeiten in den Kategorien "Print" und "Hörfunk" zeichneten sich vor allem dadurch aus, "dass sie das Bewusstsein für die Demokratie schärfen und Wahllust wecken", betonte die WDR-Moderatorin Andrea Grießmann.

Der Braunschweiger Zeitungsverlag hatte vor der Bundestagswahl 350 Schüler aus neun Schulen in die Rolle von Wahlforschern schlüpfen lassen. "Die Idee, Schüler eine Wahlprognose erstellen zu lassen und sie somit für Politik zu interessieren, beruht auf einem Unterrichtsmodell, das Prof. Sander entwickelt hat", berichtete Stefan Kläsener, Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung. Das Projektteam "Forschen mit GrafStat" der Universität Münster hatte unter der Leitung Sanders mit den Schülern eine repräsentative Umfrage zur Bundestagswahl 2009 erstellt und durchgeführt. Dazu mussten Fragebögen erstellt, Schüler und Lehrer geschult und die Ergebnisse ausgewertet werden.

Die Ergebnisse der Umfrage aus den vier Wahlkreisen kamen dem Bundestagswahlergebnis sehr nah. Das Unterrichtsmodell des WWU-Teams wurde sogar bundesweit eingesetzt, doch im Raum Braunschweig passte die Zusammenarbeit mit dem lokalen Medium am besten. "Wir sind froh, dass wir ein für Schüler oft so sprödes Thema wie Wahlen mit Hilfe der Braunschweiger Zeitung in dieser Region stark machen konnten. Für die Schüler war es ein nachhaltiges Erlebnis, und sie haben vor allem die Zweitstimmenprognose sehr gut hinbekommen", lobte Sander.

Erster in der Kategorie "Print" wurde die Neue Osnabrücker Zeitung mit besonders originellen Wahl-Sonderseiten, auf denen die Redakteure den Politikern beispielsweise Kopfnoten gaben oder eine fiktive Ausschreibung des Bundeskanzler-Postens formulierten. Unter den Hörfunkbeiträgen setzte sich mit "bonncampus 96.8" ein Studentenradio an die Spitze. Die Spezialsendung am Wahlmorgen überzeugte die Jury.

Und für diejenigen, die Karl-Theodor zu Guttenberg an diesem Abend im Casino Hohensyburg doch vermissten, gibt es bald eine Entschädigung. Der CSU-Politiker, der die Festgesellschaft per Video-Botschaft grüßte und sich für sein Nicht-Erscheinen entschuldigte, ließ seine Rede aufzeichnen. Sie soll schnellstmöglich auf der Video-Plattform "Youtube" zu sehen sein.

Zum W(ahl)-Award:

- Die acht Preise sind insgesamt mit 11.500 Euro dotiert.
- Die bpb vergab den Preis zum dritten Mal.
- Die Jury wählte aus 186 Einsendungen (103 Print- und 83 Radiobeiträge) aus.

Prof. Dr. Wolfgang Sander