Pressemitteilung upm

Runder Geburtstag

Wirtschaftswissenschaftler Jochen Schumann wird 80 Jahre alt

Münster (upm), 11. Februar 2010

Prof. Dr. Dr. h. c. Jochen Schumann
Prof. Dr. Dr. h. c. Jochen Schumann Foto: privat

Prof. Dr. Dr. h. c. Jochen Schumann, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftstheorie und ehemaliger Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Münster, wird am 11. Februar 80 Jahre alt. Der Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie mit Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Wolfgang Ströbele veranstaltet zu Ehren von Prof. Schumann am 12. Februar eine Tagung im Kreise ehemaliger wissenschaftlicher Kollegen.

Prof. Schumann blieb auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1995 aktiv. Er übernahm mehrfach Gastprofessuren in Kobe (Japan) und lehrte im Wintersemester 1999/2000 als Gastprofessor in Innsbruck und Dresden. Noch heute publiziert er wissenschaftliche Beiträge und Bücher, durch die er bei Studierenden der Wirtschaftswissenschaften weit über Münster hinaus bekannt ist. Insbesondere sein Lehrbuch zur mikroökonomischen Theorie ist ein wichtiges Grundlagenwerk, das im deutschsprachigen Raum mit einer verkauften Auflage von über 150.000 Exemplaren Marktführer ist. An der überarbeiteten achten Auflage haben Jochen Schumanns Schüler Prof. Dr. Ulrich Meyer (Universität Bamberg) und sein Nachfolger Prof. Ströbele als Koautoren mitgewirkt.

Jochen Schumann, geboren in Kassel, studierte nach einer zweijährigen kaufmännischen Lehre das Fach Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Frankfurt am Main und Innsbruck (Österreich). 1955 legte er die Diplomprüfung ab, und 1959 wurde er promoviert. Als „Fellow" der „Rockefeller Foundation" war er 1960/61 in den USA an den Universitäten Pennsylvania, Stanford und Harvard zu Gast. 1967 habilitierte er sich an der Universität Frankfurt am Main.

Von 1967 bis 1995 war Prof. Schumann Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftstheorie der WWU und Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Von 1971 bis 1972 war er Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Rufe an die Universität Frankfurt/Main (1970), die Universität Passau (1978) und das „Institute for Applied Systems Analysis" in Laxenvourg bei Wien (1980) lehnte er ab.

Seit 1973 unterhält Prof. Schumann enge Kontakte zu den Ökonomen der Oskar-Lange Akademie in Breslau (Polen), wo er 1986 die Ehrendoktorwürde erhielt. Er ist seit vielen Jahren Mitglied des wissenschaftlichen Gremiums der von den Vereinten Nationen veranstalteten „Input-Output-Konferenzen" in Heviz (Ungarn), Sapporo (Japan) und Sevilla (Spanien).

International bekannt geworden ist Prof. Schumann mit der mathematisch anspruchsvollen Veröffentlichung „Input-Output-Analyse", die er 1968 als Habilitationsschrift vorlegte. In den letzten Jahren veröffentlichte Prof. Schumann geschichtliche Studien zu den Konzeptionen des Humankapitals und des Sozialkapitals sowie zu religiösen Lehren von Reichtum und Zinsverbot. 2009 erschien sein Lebenswerk, bestehend aus einer Zusammenstellung von Beiträgen zur Wirtschaftstheorie, mit dem Titel „Auf der Suche nach der Klarheit im Kosmos der Ökonomie."

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät