Pressemitteilung upm

Bereicherung für die Theologie-Geschichtsschreibung

Prof. Dr. Eckhard Lessing feiert seinen 75. Geburtstag

Münster (upm), 12. März 2010

Prof. Dr. Eckhard Lessing, ehemaliger Direktor des Seminars für Systematische Theologie und des Instituts für Ökumenische Theologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), feiert am 14. März seinen 75. Geburtstag. Fast ein Vierteljahrhundert, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000, hat er an der Evangelisch-Theologischen Fakultät gelehrt und geforscht und dabei ihren Weg maßgeblich mitgeprägt.

Eckhard Lessing wurde 1935 in Chemnitz geboren. Nach dem Abitur folgte 1953 das Studium der Theologie in Bethel, Tübingen und Göttingen, wo er anschließend promovierte. Von 1963 bis 1976 war er als Assistent, Privatdozent, Professor und Dekan an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Mainz tätig, bevor er 1976 an die WWU wechselte. Neben Untersuchungen vornehmlich zur Lehre von der Kirche und den Zukunftsfragen der Ökumene galten seine besonderen Neigungen der Erforschung der Geschichte der Theologie im 19. und 20. Jahrhundert. Sein erstes Buch, eine Arbeit über die Geschichtsphilosophie Ernst Troeltschs, drang 1976 in japanischer Übersetzung bis in den Fernen Osten vor. Große Beachtung fand die 1992 publizierte Monographie "Zwischen Bekenntnis und Volkskirche" mit der Darstellung der theologischen Entwicklungen in der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union zwischen 1922 und 1953.

Auch nach seiner Emeritierung hat Eckhard Lessing seine Forschungstätigkeit ohne Unterbrechung fortgeführt und eine "Geschichte der deutschsprachigen evangelischen Theologie von Albrecht Ritschl bis zur Gegenwart" veröffentlicht. Das große, mehrbändige Werk beginnt mit der Darstellung der Theologie im deutschen Kaiserreich zwischen 1870 und 1918 und reicht im zuletzt erschienen Band bis zum Jahr 1965. Der Wissenschaftler hat damit die erste theologiegeschichtliche Gesamtdarstellung verfasst, die nicht nur dem eigenen Fach der systematischen Theologie gilt, sondern den Blick für das Ganze schärft und umfassend die Entwicklung aller theologischen Disziplinen behandelt. Er hat die herkömmliche Theologie-Geschichtsschreibung um eine bemerkenswerte neue wissenschaftliche Perspektive bereichert.