Pressemitteilung upm

Vom Dissertationspreis zur DFG-Förderung

Wie die WWU der Nachwuchsforscherin Veronika Hoffmann den Weg ebnete

Münster (upm), 01. April 2010

Dr. Veronika Hoffmann
Dr. Veronika Hoffmann Foto: privat

Als Dr. Veronika Hoffmann 2006 für ihre Dissertation „Vermittelte Offenbarung. Anregungen aus der Philosophie Paul Ricœurs" den Dissertationspreis bekam, ahnte die katholische Theologin noch nicht, wie der Preis ihre wissenschaftliche Laufbahn vorantreiben sollte. Jetzt weiß sie es besser: In einem Schreiben an WWU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles schilderte sie, welche weitreichenden Konsequenzen das damalige Preisgeld über 7.500 Euro hatte.

„Das vergleichsweise hohe Preisgeld hat es mir ermöglicht, zum Thema meines Habilitationsprojektes eine internationale Tagung zu veranstalten", betont Veronika Hoffmann. Acht Referenten aus Deutschland, Dänemark und der Schweiz versammelte sie im April 2008 im Franz-Hitze-Haus in Münster. Solch eine Möglichkeit erhalten nicht viele junge Wissenschaftler, umso mehr freute sie sich über die finanzielle Unterstützung seitens der WWU. Zwei Tage lang diskutierten die internationalen Referenten und die rund 27 Teilnehmer zum Thema „Die Gabe - ein ‚Urwort‘ der Theologie". 2009 gab die Wissenschaftlerin einen Sammelband unter demselben Titel heraus, in dem die Beiträge der Veranstaltung veröffentlicht wurden.

Aber nicht nur das: Als eine Folge der Tagung entstand eine achtköpfige Forschergruppe. Gemeinsam stellen sie sich nun der Aufgabe, einen theologischen Beitrag zur interdisziplinären Diskussion über das Phänomen der Gabe zu leisten, der in der aktuellen Forschung noch fehlt. So stellen sie sich unter anderem die Frage, ob Geben eine Form des Tauschens zweier Objekte ist oder ob es sich um einen sozialen Vorgang handelt, der beispielsweise Anerkennung, Gemeinschaft, Unter- oder Überordnung ausdrückt. Den Forschungsbedarf auf diesem Feld registrierte auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die kürzlich Veronika Hoffmanns Antrag auf Förderung eines wissenschaftlichen Netzwerkes bewilligte. Dieses Netzwerk mit dem Namen „Gabe - Beiträge der Theologie zu einem interdisziplinären Forschungsfeld" ist damit das zweite theologische Netzwerk überhaupt, dass von der DFG gefördert wird. „Ohne die ‚Anschubfinanzierung‘ wäre in meinem Fall die Antragsstellung bei der DFG kaum möglich gewesen", hebt die Theologin, die inzwischen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Erfurt tätig ist, hervor. „Ich freue mich deshalb, dass die WWU trotz sicher wie überall knapper Finanzmittel diese im deutschen Raum außergewöhnliche Nachwuchsforschung bietet."

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