Pressemitteilung upm

Eins plus eins macht mehr als zwei

International renommierte Wissenschaftler treffen sich bei Chemie-Tagung an der Universität Münster

Münster (upm), 30. April 2010

Von links nach rechts: Prof. Dr. Bruce Lipshutz (University of California), Prof. Dr. Armido Studer, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Prof. Dr. Bert Meijer (Eindhoven University of Technology)
Von links nach rechts: Prof. Dr. Bruce Lipshutz (University of California), Prof. Dr. Armido Studer, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Prof. Dr. Bert Meijer (Eindhoven University of Technology) Foto: WWU - Grewer
Prof. Dr. Frank Glorius, Prof. Dr. Bruce Lipshutz und Doktorand Markus Plois
Prof. Dr. Frank Glorius, Prof. Dr. Bruce Lipshutz und Doktorand Markus Plois Foto: WWU - Grewer

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile - zumindest gilt das für sogenannte kooperative Effekte in der Chemie. Nach diesem Prinzip führt das Zusammenspiel mehrerer Moleküleinheiten bei chemischen Reaktionen zu anderen Ergebnissen, als das Einwirken jedes einzelnen Bestandteils allein. Seit Anfang 2010 widmet sich an der Universität Münster der Sonderforschungsbereich (SFB) 858 "Synergetische Effekte in der Chemie - Von der Additivität zur Kooperativität" diesem Thema. Am Freitag, 30. April, haben die Forscher des SFB, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit fast acht Millionen Euro für vier Jahre gefördert wird, nun zur ersten großen internationalen Tagung mit rund 250 Teilnehmern ins münstersche Schloss eingeladen.

"Für erfolgreiche Forschung an kooperativen Effekten müssen wir das Know-how von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammentragen", sagte SFB-Sprecher Prof. Dr. Armido Studer vom Organisch-Chemischen Institut der Universität Münster. "Mit den Beiträgen der Gäste des Symposiums glauben wir, diesem interdisziplinären Anspruch in idealer Weise gerecht zu werden. Das Tagungsprogramm ist so facettenreich wie die Thematik des SFB selbst." So stellten namhafte Referenten aus Deutschland, den Niederlanden, den USA und aus der Schweiz Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Biochemie, der supramolekularen Chemie, der organischen Chemie und der Metallkatalyse vor.

Auch junge Wissenschaftler aus ganz Deutschland präsentierten ihre aktuellen Forschungsresultate. "Der wissenschaftliche Austausch junger Chemiker unterschiedlichster Fachrichtungen und Universitäten ist elementar für eine gewinnbringende Ausbildung" so Prof. Dr. Frank Glorius, Sprecher des integrierten Graduiertenkollegs im SFB 858, in dem 30 Doktoranden verschiedener Institute der Universität Münster seit Jahresbeginn ein strukturiertes Promotionsprogramm zum Thema "Grundlagen und Anwendungen kooperativer Effekte" durchlaufen.

Die münsterschen Forscher untersuchen im SFB 858 kooperative Effekte anhand von chemischen Reaktionen in der Biologie, in der synthetischen Chemie oder im Bereich der Oberflächenphysik. So wie kooperative Effekte eine Rolle für die Bindung von Sauerstoff im Blut spielen, können ähnliche Regulierungseffekte auch für industriell bedeutsame Prozesse, beispielsweise für die Katalyse, genutzt werden.