Münster (upm), 17. Mai 2010
Das Zentrum für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) lädt am Mittwoch, 19. Mai, um 20 Uhr in die Bibliothek im Haus der Niederlande, Alter Steinweg 6/7, zu einer Buchpräsentation ein. "Ein empfindlicher Nerv. Wie wir uns an den Zweiten Weltkrieg erinnern" lautet der übersetzte Titel des Buches der niederländischen Historikerin Dr. Madelon de Keizer aus Amsterdam. Im dortigen "Niederländischen Institut für Kriegsdokumentation" hat sie sich auf die Kulturgeschichte der Niederlande im 20. Jahrhundert spezialisiert. Der Eintritt zur Buchpräsentation ist kostenlos.
Die Art und Weise, in der Niederländer den Zweiten Weltkrieg in Erinnerung bringen, ist durchzogen von gegenwartsbezogenen Überlegungen und Prozessen. Das Buch, das Madelon de Keizer zusammen mit ihrer Kollegin Marije Plomp herausgegeben hat, behandelt die aktuelle niederländische Erinnerungskultur anhand sogenannter Erinnerungsorte des Zweiten Weltkriegs (historische Orte, Denkmäler, Filme, Kunst, Fotos). Was hat die Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs den Niederländern 65 Jahre nach Kriegsende noch zu sagen? Diese Erinnerungskultur hat eine komplizierte und spannende, dynamische Geschichte. Es zeigt sich, dass man der Vergangenheit mit dem Verstreichen der Zeit keineswegs weniger emotional gegenübersteht, im Gegenteil: Sie ist immer noch ein heikles Thema.