Pressemitteilung upm

Frohe Botschaft für Mathematiker

Neuer Sonderforschungsbereich an der Universität Münster

Münster (upm), 19. Mai 2010

Prof. Dr. Wolfgang Lück
Prof. Dr. Wolfgang Lück Foto: WWU - Grewer

Eine gute Nachricht für die Mathematiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet einen weiteren Sonderforschungsbereich (SFB) ein. Sprecher ist Prof. Dr. Wolfgang Lück. Die DFG stellt innerhalb von vier Jahren neun Millionen Euro für das Projekt, das in der theoretischen Mathematik angesiedelt ist, zur Verfügung. Insgesamt werden zwölf neue SFB zum 1. Juli 2010 eingerichtet, teilte die DFG am Mittwoch, 19. Mai 2010, mit.

"Münster ist in der theoretischen Mathematik eines der in Deutschland führenden Institute und besitzt weltweite Anerkennung", betont Wolfgang Lück, einer von fünf Wissenschaftlern am Mathematischen Institut der WWU, die mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wurden. "Dies ist unter anderem dem Ende 2009 ausgelaufenen Sonderforschungsbereich 'Geometrische Strukturen in der Mathematik' zu verdanken. Insofern ist es von großer Bedeutung und sehr ungewöhnlich, dass bereits wenige Monate später ein neuer Sonderforschungsbereich in der theoretischen Mathematik in Münster bewilligt wurde." Der neue SFB 878 "Gruppen, Geometrie und Aktionen", an dem sechs Arbeitsgruppen des Fachbereichs Mathematik und Informatik der WWU beteiligt sind, wird Anfang Juli seine Arbeit aufnehmen.

Der Begriff der "Gruppe" ist von entscheidender Bedeutung in der modernen Mathematik, da sich hierdurch Transformationen und Symmetrien von mathematischen Objekten beschreiben lassen. Geometrische Methoden stellen ebenfalls eine fundamentale Basis für mathematische Gebiete dar, denn viele wichtige Probleme werden zugänglich, wenn man sie in einen geometrischen Zusammenhang bringen kann. Das zentrale Anliegen des SFB 878 ist das Zusammenspiel dieser grundlegenden Konzepte, um aktuelle Probleme der Algebra, Zahlentheorie, Topologie, Differenzialgeometrie, Stochastik, mathematischen Physik und Logik zu lösen. Der wissenschaftliche Mehrwert des SFB soll im systematischen Transfer von Ideen und Techniken zwischen diesen Gebieten erzielt werden.

Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen der Hochschulen. Darin arbeiten Wissenschaftler über die Grenzen ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hinweg im Rahmen eines übergreifenden und wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramms zusammen, so die DFG. Insgesamt fördert die DFG rund 250 SFB. Neben den klassischen gibt es auch überregionale SFB, die von mehreren Hochschulen gemeinsam getragen werden.