Pressemitteilung upm

Doppelter Erfolg für münstersche Chemiker

Institut für Anorganische und Analytische Chemie erhält zwei neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen

Münster (upm), 02. Juni 2010

Dr. Robert Wolf (links) und Dr. Jan Weigand
Dr. Robert Wolf (links) und Dr. Jan Weigand Foto: Privat

Einen doppelten Erfolg verbuchen die Chemiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): Am Institut für Anorganische und Analytische Chemie gibt es gleich zwei neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen. Dr. Jan Weigand und Dr. Robert Wolf erhalten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) jeweils für fünf Jahre die Mittel, um eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen.

Jan Weigand, Jahrgang 1974, hat nach seinem Chemiestudium und seiner Promotion in München als Postdoktorand an der Universität Halifax in Kanada gearbeitet. Er wurde bereits mit einer Reihe von Stipendien und Preisen für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Seine Arbeitsgruppe, für die er eine Förderung von rund 1,7 Millionen Euro erhält, beschäftigt sich mit der Erforschung effizienter Synthesewege zu speziellen katinonischen Phosphorverbindungen. Darin liefert der Phosphor die Grundlage für neue Materialien mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Aus diesen Verbindungen lässt sich der eingesetzte Phosphor zurückgewinnen. Solch innovative Synthese- und Recyclingstrategien sind für dieses für alle lebenden Organismen essenzielle Element von besonderer Bedeutung, da die weltweiten Phosphorreserven schwinden. Neben Phosphorverbindungen untersucht die Arbeitsgruppe von Jan Weigand auch Arsen-, Antimon- und Bismutverbindungen.

Dr. Robert Wolf, geboren 1977, hat in Leipzig und Cambridge (England) studiert. Während und nach seiner Doktorarbeit an der Universität Leipzig war er für Forschungsaufenthalte an Universitäten in Australien, England und Spanien zu Gast. Nach seiner Promotion war der Nachwuchswissenschaftler, der bereits mehrfach durch Stipendien ausgezeichnet wurde, an Universitäten in den USA und in den Niederlanden tätig. Für den Aufbau seiner neuen Arbeitsgruppe an der WWU erhält er von der DFG 992.000 Euro. Sein Arbeitsschwerpunkt sind negativ geladene Moleküle, welche sogenannte Übergangsmetalle wie Eisen sowie Kohlenwasserstoffe als organische Gruppen enthalten. Diese "metallorganischen Verbindungen" sind sehr reaktiv und ermöglichen dadurch die Synthese einer Vielzahl neuer interessanter Verbindungen, die vorher nicht zugänglich waren. Zudem können sie als Katalysatoren dazu genutzt werden, organische Reaktionen zu beschleunigen.

Mit dem Emmy-Noether-Programm möchte die DFG jungen Nachwuchswissenschaftlern einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit eröffnen. Promovierte Forscher erwerben durch eine in der Regel fünfjährige Förderung die Befähigung zum Hochschullehrer durch die Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe.

Dr. Robert Wolf Dr. Jan Weigand