Pressemitteilung upm

Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler

Evolutionsbiologen der Universität Münster werden von der "VolkswagenStiftung“ gefördert

Münster (upm), 08. Juni 2010

Andreas Schüler und Dr. Maike Diddens-de Buhr
Andreas Schüler und Dr. Maike Diddens-de Buhr Foto: Privat

Zwei Nachwuchswissenschaftler des Instituts für Evolution und Biodiversität der Universität Münster freuen sich über eine Auszeichnung der "VolkswagenStiftung": Dr. Maike Diddens-de Buhr und Andreas Schüler erhalten für jeweils drei Jahre ein Stipendium der Stiftung, um ein Forschungsprojekt im Bereich Evolutionsbiologie durchzuführen.

Die Biologin Maike Diddens-de Buhr beschäftigt sich mit der Evolution des Immunsystems bei Insekten und anderen Wirbellosen, welches entgegen bisheriger Vermutung sehr plastisch reagiert und anscheinend sogar ein spezifisches Immungedächtnis aufweist. In dem von der VW-Stifung mit rund 263.000 Euro geförderten Projekt untersucht die 31-jährige Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim Kurtz Impfeffekte beim Reismehlkäfer, die in Form von erhöhter Resistenz auf die Nachkommen übertragen werden. Sie geht der Frage nach, wie diese Übertragung verbesserter Immunität stattfindet. Von großem Interesse ist für sie außerdem, welche evolutiven Vorteile und Kosten für die Eltern und die Nachkommen durch die Immunitätsübertragung entstehen und wie sich ein solches System entwickeln hat.

Andreas Schüler untersucht im Rahmen seiner Doktorarbeit die Gene, welche die Immunantwort von Gliedertieren wie zum Beispiel Insekten oder Spinnentieren ermöglichen. Vergleichende Genomanalysen haben gezeigt, dass die Gene, die diese Immunantwort vermitteln, sehr schnell evolvieren. Diese Gene liefern die Baupläne für Proteine, die aus mehreren sogenannten Protein-Domänen bestehen. Im Verlauf der Evolution können solche Domänen hinzugefügt werden oder verloren gehen. Vieles deutet darauf hin, dass solche Ereignisse in der Evolutionsgeschichte der Gliedertiere häufig vorkamen. Welche Rolle diese Ereignisse in der Evolution der Immunantwort dieser Organismen gespielt haben, ist das zentrale Thema dieser Doktorarbeit. Das Projekt, welches der 27-jährige Bioinformatiker in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bornberg-Bauer durchführt, wird von der "VolkswagenStiftung" mit rund 115.000 Euro gefördert.