Pressemitteilung upm

Nachwuchstalente für die Uni

Internationales Centrum für Begabungsforschung erhält mehr als 100 Bewerbungen um die besten Facharbeiten

Münster (upm), 04. Juni 2010

Mit so einem Andrang hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet: Über 100 Facharbeiten aus den Unterrichtsfächern Mathematik, Geographie, Biologie, Chemie und Physik sind in den vergangenen Wochen bei der Stiftung "Internationales Centrum für Begabungsforschung" (ICBF) in Münster eingegangen. Gemeinsam mit der Hans-Riegel-Stiftung aus Bonn ist die ICBF-Stiftung auf der Suche nach exzellenten Facharbeiten aus dem Fächerspektrum der Naturwissenschaften.

Schüler in der gymnasialen Oberstufe müssen in der Jahrgangsstufe 12 eine Klausur durch eine Facharbeit ersetzen. Diese ist aufgebaut wie kleine Haus- oder Seminararbeiten an der Universität. Ziel ist es, die Schüler an das wissenschaftliche Schreiben heranzuführen. Für ihre Arbeiten wählen die Schüler eigenständig ein Thema aus und suchen sich eine entsprechende Fragestellung, an der sie ein eigenes Forschungsprojekt aufziehen können.

"Solche Initiativen sind sehr zu begrüßen", betont der Koordinator der ICBF-Stiftung, Heribert Woestmann. Bereits seit drei Jahren engagiert sich die Hans-Riegel-Stiftung im Bereich der Facharbeiten und sucht hier nach jungen Nachwuchstalenten. Für den Regierungsbezirk Münster hat in diesem Jahr zum ersten Mal das ICBF die Koordination übernommen. "Mit diesem Projekt wird ein konkretes Defizit angegangen", so Woestmann. Schließlich werde immer wieder beklagt, dass zu wenige Schüler sich für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium entscheiden. "Durch diesen Preis können wir aber Nachwuchstalente mit der Uni in Kontakt bringen."

Die Öffnung der Hochschule für eine breite Öffentlichkeit ist für Woestmann ein wichtiger Schritt, um Nachwuchstalente in die Forschungsbereiche zu locken. "Da kommen an der Universität Münster viele Angebote zusammen", sagt er. Tage der offenen Tür, spezifische Beratungen oder Fortbildungen seien hier ebenso zu nennen wie die Junior-Uni. In diesem Kontext haben besonders begabte Jugendliche bereits die Möglichkeit, Veranstaltungen an der Hochschule zu besuchen und erste Leistungsnachweise zu erwerben.

Mit der gezielten Förderung, wie dies bei der Suche nach exzellenten Facharbeiten geschieht, könne das Interesse für diese Fachbereiche gestärkt werden. "Und die Geldpreise sind natürlich ein weiterer Anreiz", so Woestmann. Die jeweils drei besten Facharbeiten aus den Fächern werden mit Geldpreisen von 600, 400 beziehungsweise 200 Euro bedacht. Auffallend sei, dass nicht nur Arbeiten aus Leistungskursen eingereicht worden seien, sondern auch aus Grundkursen.

Die Preisverleihung findet am Montag, 6. September, im Schloss der Universität Münster statt. Im ICBF werden die Arbeiten nun gesammelt und an die Jury-Mitglieder weitergeleitet. Die Jury setzt sich zusammen aus Experten der jeweiligen Fachbereiche an der Universität Münster. So soll sichergestellt werden, dass keine exzellente Facharbeit verloren geht.

Internationales Centrum für Begabungsforschung