Pressemitteilung upm

Alkoholprävention an der WWU

Psychologie-Studierende suchen Jugendliche

Münster (upm), 15. Juni 2010

Wie können Jugendliche den richtigen Umgang mit Alkohol lernen? Um diese Frage beantworten zu können, bieten Studierende des Instituts für Psychologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ab Juli ein Alkohol-Präventionsprogramm für Jugendliche an. Für das Programm sucht das Psychologie-Team unter der Leitung von Prof. Dr. Fred Rist Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren. Die Wissenschaftler versichern, dass die Jungen und Mädchen nur mäßige Alkoholmengen trinken. Gleichwohl ist es möglich, dass Jugendliche nur als Beobachter an dem Versuch teilnehmen. Dieser neue Ansatz in der Alkoholprävention wurde vom führenden Suchtexperten Deutschlands, Dr. Johannes Lindenmeyer, entwickelt. Auch die frühere Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), empfiehlt das Programm.

Das Präventionsprogramm findet an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen (10. und 17. Juli) jeweils von 12 bis 19 Uhr im Institut für Psychologie, Fliednerstraße 21, statt. Eltern, die überlegen, ihre Kinder für das Präventionsprogramm anzumelden, können vorab an einem Elternabend teilnehmen: 22. Juni ab 19 Uhr, Fliednerstraße 21, Raum 2.035. Interessierte sollten sich dafür unter folgender E-Mail-Adresse anmelden: praeventionsprogramm@uni-muenster.de. In der Mail sollten Alter und Geschlecht des Kindes genannt werden. Außerdem benötigen die Jugendlichen für beide Termine eine Einverständniserklärung der Eltern und müssen nach dem Trinkexperiment abgeholt werden.

Zum Hintergrund: Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich der Alkoholkonsum unter Jugendlichen verändert hat: Insbesondere der Missbrauch von Alkohol und das sogenannte "Komasaufen" haben stark zugenommen. Ein Viertel aller Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren betrinkt sich einmal im Monat. Die Jugendliche sollen im Präventionsprogramm der WWU lernen, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen. Dabei nützt es nach Meinung vieler Experten wenig, wenn nur vor den Gefahren gewarnt wird. Ungefährliches Trinken muss gelernt werden - dazu dient das Trinkexperiment.

Die Jugendliche erfahren unter kontrollierten Bedingungen mit geringen Alkoholmengen, wie sich der Alkoholkonsum auf sie auswirkt. Ziel ist es, den Jugendlichen dabei zu helfen, unrealistische Erwartungen an die positiven Wirkungen des Trinkens zu korrigieren. Dazu misst das Psychologie-Team den Blutalkoholspiegel, führt Konzentrationstests durch und erfasst detailliert die erwartete und die tatsächliche Alkhoholwirkung. Jeder Teilnehmer erhält eine individuelle Rückmeldung von den Wissenschaftlern. Abschließend bekommen die Jugendlichen Vorsichtsmaßnahmen und einen Notfallplan an die Hand.