Pressemitteilung upm

"Bologna - wer trägt die Kosten?"

Kritiker spricht über Umsetzung des Bologna-Prozesses

Münster (upm), 17. Juni 2010

"Der Bologna-Prozess: Umsetzung in Deutschland - wer trägt die Prozesskosten?" Zu diesem Thema spricht auf Einladung des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Münster am Mittwoch, 23. Juni, Prof. Dr. Dietrich Lemke im münsterschen Schloss. Der Erziehungswissenschaftler ist einer der frühsten Kritiker des deutschen Bologna-Umsetzungsprozesses. Er kritisiert die "Ökonomisierung" und "McDonaldisierung" der universitären Ausbildung in Deutschland. Vortragsbeginn ist um 12 Uhr im Hörsaal S8.

2009 kritisierten bei einem bundesweiten Protest mehrere Tausend Studierende die verfehlte Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland. Auch die Wissenschaftler sprechen immer öfter vom "Ende der deutschen Universität und der Humboldtschen Hochschultradition". Die Gewerkschaft beklagt die "Bildungsbaustelle" und die "Endstation Bologna". Dem wachsenden politischen Druck zufolge beschlossen die Kultusministerkonferenz und die Hochschulrektorenkonferenz Ende 2009 eine "Reform der Reform". Die Bestätigung des Nachsteuerungsbedarfs beim - ursprünglich als Bologna-Abschlusskonferenz geplanten - Treffen der europäischen Bildungsminister im März 2010 in Wien und Budapest macht besonders deutlich, dass die Bologna-Reformziele zwar allgemein anerkannt und erwünscht sind, aber die praktische Umsetzung noch Vieles zu wünschen übrig lässt, so Dietrich Lemke.

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