Pressemitteilung upm

Verbesserte Versorgung dank elektronischer Gesundheitsakte

NRW-Ministerin Fischer informiert sich über Modellprojekt im Uni-Klinikum Münster

Münster (upm), 23. April 2004

[Fischer]
Bei ihrem Besuch in der Klinik für Kinderonkologie informierte sich Ministerin Birgit Fischer (Mitte) über Erfahrungen mit der elektronischen Gesundheitsakte.
Foto: Reising   

"Der Patient ist nicht mehr Objekt, sondern der zentrale Punkt in der medizinischen Versorgung," betonte Birgit Fischer, NRW-Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie am 21. April 2004 anlässlich eines Besuchs in der Klinik für Kinderonkologie des Universitätsklinikums Münster (UKM). Sie informierte sich über die praktischen Erfahrungen mit der elektronischen Gesundheitsakte "akteonline.de", die hier seit einem Jahr mit Unterstützung des Ministeriums erprobt wird. Die elektronische Gesundheitsakte soll die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen verbessern.

Dabei ließ sich die Ministerin anhand der Akten der kleinen Patienten Sebastian und Frederic demonstrieren, wie eine elektronische Gesundheitsakte angelegt wird, und welche Daten sie enthält- darunter beispielsweise Blutwerte, Impfungen und Medikamente. Die Ministerin unterstrich die überregionale Bedeutung des Modellversuchs im Rahmen der Gesundheitsstrukturreform, dies sei schließlich "in der Umsetzung das konsequenteste Projekt im Bundesgebiet". Sie schaltete außerdem eine internationale Kooperation frei und überreichte Klinikdirektor Prof. Dr. Heribert Jürgens schon zum zweiten Mal einen Scheck über 20.000 Euro für den Ausbau des Projekts in der Kinderonkologie.

Elektronische Kommunikation und Vernetzung wie bei "akteonline.de" sollen zu einer erheblichen Qualitäts- und Effizienzsteigerung der medizinischen Versorgung beitragen. "Damit können beispielsweise Doppeluntersuchungen vermieden und jederzeit auf vollständige und aktuelle Untersuchungsdaten zurückgegriffen werden", erhofft sich die Ministerin. Projektleiter Dr. Frank Ückert freut sich über die Unterstützung seitens der Politik: "Es geht jetzt darum, endlich einmal etwas umzusetzen!" Einen großen Vorteil der elektronischen Gesundheitsakte sieht er auch darin, dass der Patient selbst der Inhaber ist, gezielt Zugriff ermöglichen oder Daten online stellen kann- bis hin zum privaten Diätplan. Gleichzeitig ist klar: "Die Patientendaten müssen dabei besonders geschützt werden, da sie zu den sensibelsten Daten überhaupt gehören." In der Kinderonkologie im Uniklinikum Münster vertrauen schon an die hundert kleine Patienten und ihre Familien auf die verschlüsselte Datenbank und vergeben nach Bedarf maßgeschneiderte Zugriffsrechte an Ärzte und andere Beteiligte. Die elektronische Gesundheitsakte ist Teil der Landesinitiative "eHealth.nrw", dem Modellprojekt Nordrhein-Westfalen zur Modernisierung des Gesundheitswesens.