Pressemitteilung upm

Spezialambulanz soll Versorgung optimieren

Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin zu Spina bifida und Hydrozephalus

Münster (upm), 21. Mai 2004

Kinder, die mit einer gespaltenen Wirbelsäule (Spina bifida) oder einer Störung des Hirnwasserkreislaufs (Hydrozephalus) zur Welt kommen, leiden oft lebenslang unter schweren körperlichen Behinderungen. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit kann bei diesen angeborenen Fehlbildungen gleichwohl vollständig erhalten sein. Im Hinblick auf einen bestmöglichen Verlauf dieser Erkrankungen ist es wichtig, dass bei der Langzeitbetreuung betroffener Patienten Mediziner unterschiedlicher Fachdisziplinen eng zusammen arbeiten. Mit unterschiedlichen Aspekten bei der Versorgung von Menschen mit Spina bifida und Hydrozephalus sowie der Bedeutung einer fachübergreifenden Spezialambulanz beschäftigt sich am kommenden Mittwoch, 26. Mai 2004, eine Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM).

Durch den medizinischen Fortschritt wird die Lebenserwartung der Patienten, die an diesen Erkrankungen leiden, weiter zunehmen. Um einen bestmöglichen positiven Verlauf zu erreichen, kommt es auf eine rechtzeitige Diagnose und eine frühzeitige interdisziplinäre Therapie an. Bislang erfolgt die Langzeitbetreuung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Großraum Münster jedoch noch überwiegend in den jeweiligen einzelnen Fachambulanzen, die nicht miteinander verbunden sind. Dies bedeutet einerseits eine zusätzliche Belastung der Patienten und deren Angehöriger und verursacht andererseits unnötige Einzelkosten. Mit einer interdisziplinären Ambulanz innerhalb des UKM wollen die Vertreter der unterschiedlichen Fachdisziplinen am Klinikum, die in die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Spina bifida und Hydrozephalus eingezogen sind, dieser Situation begegnen und die Versorgung optimieren.

Im Rahmen der Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin, die um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des Universitätsklinikums, Albert-Schweitzer-Straße 33, beginnt, wird Dr. Eberhard Kuwertz-Bröking von der Kinderklinik des UKM das Thema zunächst aus urologisch-nephrologischer Sicht beleuchten. Dabei geht es insbesondere um die Einschätzung der Gefahr einer neurogenen Blasenfunktionsstörung. Mit der Hilfsmittelversorgung bei Patienten mit Spina bifida beschäftigt sich anschließend Dr. Ulrich Hafkemeyer von der Klinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation des UKM. Er wird dabei auf die Orthesenversorgung in Relation zur Lähmungshöhe eingehen. Mit besonderem Interesse wird der Vortrag von Dr. Elisabeth Strehl aus Erlangen erwartet. Die Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums am dortigen Universitätsklinikum wird über Struktur und Konzepte einer seit Jahrzehnten bewährten Spezialambulanz in Erlangen berichten, Die wichtige Aufgabe einer solchen interdisziplinären Einrichtung wird Dr. Angela Brentrup von der Klinik für Neurochirurgie des UKM zum Abschluss der Veranstaltung kurz anhand eines Fallbeispiels vor Augen führen.

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