Pressemitteilung upm

Blumenworte welkten

Internationales Symposium über Rose Ausländer

Münster (upm), 12. Januar 2004

Rose Ausländer (1901-1988) gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten deutsch-jüdischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Hin- und hergeworfen zwischen Europa und Amerika lebte sie in Czernowitz, Wien, Bukarest, New York und Düsseldorf. Sie veröffentlichte mehr als zwanzig Gedichtbände und erhielt gegen Ende ihres Lebens zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Mit der Lyrik Rose Ausländers beschäftigt sich ein internationales Symposium vom 21. bis 23. Januar 2004 in Münster, das von einer Ausstellung und einer literarisch-musikalischen Abendveranstaltung begleitet wird. Rose Ausländers umfangreiches Werk mit knapp 3000 Gedichten und einigen Prosatexten ist bereits vielfach kommentiert und wissenschaftlich erforscht worden. Dennoch ist nach Ansicht von Dr. Jens Birkmeyer vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik der Universität Münster die akademische Beschäftigung mit dieser außergewöhnlichen Autorin, die den Holocaust überlebt hat, keineswegs erschöpft. Im Gegenteil:. "Fragen sind dann noch offen, wenn die Fragestellungen instruktiv sind und neue Aspekte beleuchten können". Das Interesse an Rose Ausländer sei dann nicht zirkulär, wenn Deutungen auch tatsächlich innovative Ziele verfolgten und keine literarische Ikone verklären wollten. Das literaturwissenschaftliche Symposion "Blumenworte welkten - Entwürfe von Identität und Fremdheit in Rose Ausländers Lyrik" will einen Beitrag leisten, weitergehende Impulse für die Beschäftigung mit Rose Ausländer zu geben. Zwölf Literaturwissenschaftler aus sechs Ländern werden an drei Tagen ihre Ergebnisse vortragen und zur Diskussion stellen. Thematischer Schwerpunkt wird hierbei das lyrische Werk nach dem stilistischen Wandel in den 50er Jahren sein. Die Orientierungsbegriffe Identität und Wandel sollen die sublimen Zusammenhänge zwischen Werk und Biographie erhellen. Es gilt zugleich aber auch, die Kontrapunkte Fremde, Fremdheit, Verlust und Scheitern in Rose Ausländers Werk zu betrachten. Begleitet wird die Tagung im münsterschen Franz-Hitze-Haus von einer Ausstellung zum Leben und Werk Rose Ausländers vom 21. bis 30. Januar in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster am Krummen Timpen sowie einem literarisch-musikalischen Abend über Rose Ausländer am 22. Januar um 20 Uhr im Vortragssaal des Westfälischen Landesmuseums am Domplatz.

Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik