Pressemitteilung upm

Prof. Wolfgang Biester wird 80

Ehemaliger Direktor des Instituts für Technik und ihre Didaktik der Westfälischen Wilhelms-Universität

Münster (upm), 12. Januar 2004

Prof. Wolfgang Biester, emeritierter Hochschullehrer für Technik und ihre Didaktik und ehemaliger Direktor des Instituts für Technik und ihre Didaktik an der Universität Münster, wird am 16. Januar 80 Jahre alt. Wolfgang Biester stammt aus Hannover. Nach dem Schulbesuch in Celle studierte er an der Pädagogischen Hochschule Hannover und war ab 1949 als Lehrer an Volks- und Realschulen sowie an Gymnasien tätig. 1960 übernahm er einen Lehrauftrag für Werkerziehung an der Pädagogischen Hochschule Alfeld. 1969 wurde er Dozent für "Technisches Werken" an der damaligen Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster. 1970 folgte die Ernennung zum Professor für "Technologie und Didaktik des technischen Werkens" (später: Technik und ihre Didaktik) an der münsterschen PH.

Mit der Integration der PH in die Universität wechselte Wolfgang Biester 1980 an die Westfälische Wilhelms-Universität, an der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1989 das Institut für Technik und ihre Didaktik im Fachbereich Physik als Direktor leitete. Seit Anfang der 80er Jahre engagierte er sich zusätzlich für den Studiengang Sachunterricht in der Grundschule, insbesondere für den technischen Bereich des Sachunterrichts. Er veröffentlichte mehrere Bücher, Schulbücher und zahlreiche Aufsätze zur technischen Bildung und zum technischen Lernfeld im Sachunterricht der Grundschule. Dabei war es ihm immer wichtig, auf den bildenden Gehalt der Technik hinzuweisen und die Folgewirkungen der Technik und ihre Bedingungszusammenhänge zu thematisieren.

Biester gehört zu den Wegbereitern des Schulfaches Technik. Bereits in den fünfziger Jahren entwickelte er Entwürfe für Richtlinien zum technischen Unterricht. Mit zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen zu Zielen, Inhalten und Methoden technischer Bildung in den sechziger Jahren bereitete er die Einführung des Schulfaches Technik an allgemeinbildenden Schulen in den siebziger Jahren vor. Später konzentrierte sich Wolfgang Biester mit seinen Arbeiten auf die junge Disziplin Didaktik des Sachunterrichts, die ihm wesentliche Impulse verdankt. Ein Schwerpunkt seiner späteren Arbeiten war die Entwicklung von Zielen, Inhalten und Methoden einer elementaren technischen Bildung in der Grundschule. Mit diesen Arbeiten konnte er überzeugend zeigen, dass die Technik auch in der Grundschule ein unverzichtbares Element grundlegender Bildung ist.

Neben Forschung und Lehre engagierte sich Wolfgang Biester in universitären und außeruniversitären Kommissionen. Seit der Zusammenführung der Pädagogischen Hochschule mit der Universität Münster leitete er bis zu seiner Emeritierung die Kommission für die Primarstufenlehrerausbildung für den Lernbereich Naturwissenschaft/Technik. Im Vorstand des Instituts für Forschung und Lehre arbeitete er seit der Institutsgründung 1985 mit. Als Vorsitzender von Richtlinienkommissionen entwickelte er zu Anfang der siebziger Jahre Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Technik an Hauptschulen wie auch für den Lernbereich Technik im Sachunterricht der Grundschule.

1994 wurde Biester für sein langjähriges Engagement im Bereich der technischen Bildung mit der Ehrenmedaille des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ausgezeichnet. Damit wurden seine besonderen Verdienste um die Integration der Technik in die schulische Allgemeinbildung, um die maßgebliche Entwicklung der Technikdidaktik, insbesondere im Grundschulalter, als auch seine Beiträge und sein langjähriges Engagement im Bereich "Technik und Bildung" innerhalb des VDI gewürdigt. Im VDI war Wolfgang Biester von 1972 bis 1996 Mitglied des Ausschusses Technische Bildung, von 1984 bis 1994 Obmann des Ausschusses Technikunterricht in Nordrhein-Westfalen und von 1992 bis 1998 Obmann des Ausschusses Technik in der Grundschule.

Auch nach seiner Emeritierung blieb Wolfgang Biester in der Forschung wie auch in der Lehrerausbildung tätig. Am Seminar für Didaktik des Sachunterrichts der Universität Münster wie auch an der Universität Kassel bot er bis 1999 weiterhin Lehrveranstaltungen zur Didaktik des Sachunterrichts und zur elementaren technischen Bildung in der Grundschule an. Auch eine Vielzahl von Veröffentlichungen zur Elementarisierung technischer Inhalte für den Sachunterricht entstanden nach seiner Emeritierung.

Institut für Technik und ihre Didaktik