Pressemitteilung upm

Gewalt gegen Heiligtümer

Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes

Münster (upm), 12. Januar 2004

Mit dem Prozess der Christianisierung entstand im Römischen Reich eine neue Art der Auseinandersetzung: die religiös motivierte Gewaltanwendung gegen Orte, Objekte oder Personen. Die radikalste Form dieser Konflikte war das Vorgehen gegen die Heiligtümer des Gegners - gegen Tempel, Synagogen oder Kirchengebäude. Der Angriff auf Kultorte forderte das Eingreifen aller Institutionen des Reiches, vom Kaiser bis zu den städtischen Eliten.

Die Perspektive des Imperiums und seiner Institutionen auf das Phänomen der religiösen Gewalt untersucht eine internationale Tagung, die vom 15. bis 17. Januar 2004 in Münster stattfindet. Veranstalter ist ein von Prof. Dr. Johannes Hahn (Alte Geschichte) und Prof. Dr. Stephen Emmel (Koptologie) gemeinsam bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragtes Projekt "Kampf um Kultstätten. Sakraler Ort und religiöser Konflikt in der Spätantike", das mit Beginn des neuen Jahres im Münsteraner "Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes" an der Westfälischen Wilhelms-Universitätverankert ist.

Eröffnet wird das Kolloquium am Donnerstag, 15. Januar 2004, durch Prof. Dr. Bryan Ward-Perkins (Oxford). Sein Vortrag zum Thema "Violence against Temples: An Archaeological Problem" beginnt um 18 Uhr im Fürstenberghaus im Hörsaal F5 und wendet sich an eine breite Öffentlichkeit. Die Tagung selbst beginnt am 16. Januar um 9.15 Uhr im Alexander-von-Humboldt-Haus an der Hüfferstraße.

Nähere Informationen, das Tagungsprogramm und die entsprechenden Anmeldeformulare sind im Seminar für Alte Geschichte (Domplatz 20-22, Tel. 0251 / 83-24360) erhältlich.