Pressemitteilung upm

Universitätspreise 2003 verliehen

Neujahrsempfang der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Münster (upm), 16. Januar 2004

[Preisträger]
Die Preisträger mit Rektor Prof. Schmidt
Foto: Frie   

Herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, aber auch bei der Nachwuchs- und Frauenförderung würdigt die Westfälische Wilhelms-Universität seit drei Jahren mit einer Reihe hochdotierter Preise, die nicht nur Belohnung, sondern vor allem auch Anreiz sein sollen. Die Universitätspreise für das Jahr 2003 überreichte Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt beim Neujahrsempfang der Universität am Freitag, 16. Januar 2004, im Schloss zu Münster.

Den mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis erhielt Prof. Dr. Alexander Steinbüchel, Direktor des Instituts für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie der Universität Münster. Der Biowissenschaftler wurde ausgezeichnet für seine international anerkannten und richtungsweisenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Biopolymere. Aus seinem Labor kommen wichtige Beiträge zur Herstellung neuer Biomaterialien und zu biochemischen und molekularen Grundlagen für deren umweltschonende biotechnologische Produktion. Die Arbeiten von Prof. Steinbüchel und seiner Arbeitsgruppe zielen auf den Ersatz von nicht abbaubaren und aus fossilen Rohstoffen produzierten Kunststoffen durch biologisch abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Seine bahnbrechenden Arbeiten führten zur Entwicklung einer vollkommen neuen Klasse von Biopolymeren mit ungewöhnlichen Materialeigenschaften, die spannende Anwendungen in Industrie und Medizin erwarten lassen.

Der mit ebenfalls 30.000 Euro dotierte Lehrpreis der Universität Münster für das Jahr 2003 ging an Prof. Dr. Jens Leker für sein Konzept "Betriebswirtschaftslehre in den Naturwissenschaften". Prof. Leker leitet das Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster, das 1999 von der Degussa AG gestiftet wurde, um das Chemiestudium durch betriebswirtschaftliche Grundlagen zu ergänzen und so die Studierenden auf Arbeitsplätze in der chemischen Industrie vorzubereiten. Dieses Ziel wurde bereits drei Jahre nach der Gründung erreicht durch die erfolgreiche Etablierung eines Lehrangebots, das neben dem neuen Studiengang Diplom-Wirtschaftschemie ein Wahlpflichtfach "Betriebswirtschaft für Chemiker" und zusätzliche Seminare für alle Doktorandinnen und Doktoranden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät umfasst, in denen aktuelle Managementtechniken erarbeitet und die Ergebnisse mit Vertretern der industriellen Praxis diskutiert werden.

Der wissenschaftliche Nachwuchs liefert an der Universität Münster in allen Fakultäten wichtige Beiträge zur Forschung und zur Weiterentwicklung der Disziplinen. Das zeigt die Vergabe des mit 15.000 Euro dotierten Nachwuchs-Forschungspreises 2003 an Dr. Klaus Reygers vom Institut für Kernphysik. Seine ausgezeichneten Forschungsarbeiten betreffen die Untersuchung hochenergetischer Stöße von Atomkernen und der damit verbundenen Suche nach dem Quark-Gluon-Plasma, einem theoretisch vorhergesagten neuen Materiezustand. Dr. Reygers war wesentlich beteiligt an spektakulären und weltweit beachteten Experimenten am "Brookhaven National Laboratory" in den USA, mit denen es gelang, die Erzeugung des brodelnden Zustands der Urmaterie im Labor nachzuweisen.

Ebenfalls zum dritten Mal wurde der mit 20.000 Euro dotierte Frauenförderpreis der Universität Münster für hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern verliehen. Preisträgerin für das Jahr 2003 ist Prof. Dr. Cornelia Denz vom Institut für Angewandte Physik. Sie wurde ausgezeichnet für ihre erfolgreichen Maßnahmen zur Chancengleichheit und Frauenförderung am Fachbereich Physik, insbesondere für die Förderung des Interesses von Schülerinnen an der Physik durch Einrichtung eines Experimentier- und Lernlabors sowie die besondere Förderung von Studentinnen in diesem naturwissenschaftlichen Fach, in dem Frauen in allen Bereichen unterrepräsentiert sind.

Die mit jeweils 7.500 Euro dotierten Preise für die besten Dissertationen in den jeweiligen Fakultäten gingen für das Jahr 2003 an Dr. Christhard Lück (Theologische Fakultäten), Dr. Tobias Aubel und Marc Desens (Juristische Fakultät), Dr. Katrin Mühlfeld (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. Julia Mayerle (Medizinische Fakultät), Dr. Ulrike Graßnick (Philosophische Fakultät) und Dr. Rainer Kalscheuer (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät).

Informationen über die Universitätspreise