Pressemitteilung upm

Kardiologie - Update 2004

An die 600 Ärzte zu Fortbildungsveranstaltung am UKM erwartet

Münster (upm), 19. Januar 2004

Genau 20 Jahre ist es her, dass in Deutschland erstmals einem Patienten mit Herzrhythmusstörungen ein automatischer Defibrillator eingepflanzt wurde, der plötzliches Herzrasen erkennt und die Gefahr eines tödlichen Herzstillstandes durch Aussendung eines elektrischen Impulses rechtzeitig behebt. Die erste Implantation erfolgte seinerzeit in Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Breithardt, dem heutigen Direktor der Medizinischen Klinik C des Universitätsklinikums Münster (UKM). Mittlerweile werden in dieser Klinik pro Jahr rund 250 Patienten, die an lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen leiden, mit einen solchen kleinen Elektroschocker versorgt. Über diesen und wichtige weitere Fortschritte, die in den letzten Jahren in der Diagnostik und Therapie unterschiedlichster Herzerkrankungen erzielt werden konnten, informiert das Herzzentrum Münster am kommenden Samstag, 24. Januar 2004, bei einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung im Lehrgebäude des UKM.

"Kardiologie - Update 2004" lautet das Thema dieser ganztägigen Veranstaltung, zu der an die 600 Ärztinnen und Ärzte aus ganz Westfalen im Hörsaal L 20 erwartet werden. Ziel ist es nach Worten von Organisator Privatdozent Dr. Dirk Böcker, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik C des UKM, "aktuelle Trends und neueste Forschungsergebnisse in der Kardiologie, die in die Behandlung der Patienten Eingang gefunden haben, kompakt und praxisrelevant vorzustellen". Neben der Defibrillator-Implantation gibt es übrigens 2004 noch ein weiteres Jubiläum zu feiern: Vor zehn Jahren hat weltweit der erste Patient einen neuartigen Herzschrittmacher erhalten, der beide Herzkammern gleichzeitig anregt. Angewandt wird diese so genannte biventrikuläre Stimulation heute bei fortgeschrittener Pumpstörung des Herzens.

Weit reichende Entwicklungen gab es in den letzten Jahren unter anderem auch bei der Bildgebung des Herzens. Hier stehen mittlerweile Verfahren, wie etwa neue Ultraschall-Methoden, Magnetresonanztomographie und Computertomographie zur Verfügung, womit die klassische Herzkatheter-Untersuchung ergänzt und zum Teil vielleicht sogar ersetzt werden kann. Über solche Neuerungen in der bildgebenden Diagnostik wird bei der Veranstaltung in Münster ebenso berichtet wie beispielsweise über Fortschritte bei der Behandlung der so genannten "hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie", eine der häufigsten genetisch determinierten Herzerkrankungen. Kennzeichen dieser erblichen Erkrankung der Herzmuskulatur ist eine Verdickung der Herzmuskelzellen, wodurch wiederum die Pumparbeit des Herzens massiv beeinträchtigt werden kann.

Als Referenten konnten neben Experten unterschiedlicher Zentren in Deutschland auch jeweils ein Vertreter aus Spanien und aus Finnland gewonnen werden. Im Rahmen des inhaltlich weit gefächerten Tagungsprogramms werden sie unter anderem auch über Neuerungen und aktuelle Therapiekonzepte bei der Behandlung der häufigsten Herzerkrankungen überhaupt berichten. Dazu zählen die koronare Herzerkrankung, die Herzinsuffizienz beziehungsweise Herzmuskelschwäche und das Vorhofflimmern, die mit Abstand häufigste Herzrhythmusstörung. Darüber hinaus wird auch die zunehmende Bedeutung der genetischen Untersuchung für die Diagnosestellung und die Auswahl optimaler Therapieverfahren zur Sprache kommen.

Programm (2,7 Mb)