Pressemitteilung upm

Nationale Bewegungen in Belgien

Tagung des Zentrums für Niederlande-Studien der Universität

Münster (upm), 26. Januar 2004

Kaum ein anderes Land in Europa ist in Hinblick auf nationale Identität derart vielgestaltig wie Belgien. Der Prozess der Föderalisierung hat seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts das Königreich Belgien in einen Bundesstaat umgewandelt. Noch ist offen, ob dieser Prozess abgeschlossen ist oder ob in Zukunft weitere Veränderungen in der politischen Struktur unseres Nachbarlandes anstehen. Deshalb veranstaltet das Zentrum für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität am 29. und 30. Januar im Erbdrostenhof in Münster die Tagung "Nationale Bewegungen in Belgien".

Dabei stellt sich auch die Frage, welches Verhältnis zu unterschiedlichen Zeiten zwischen belgischem, flämischem, wallonischem und großniederländischem Bewusstsein existierte. Wie legitimierten sich die nationalen Bewegungen des Landes, und wer waren die Träger von belgischem, flämischem, wallonischem beziehungsweise großniederländischem Bewusstsein? Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, wie Belgien in Deutschland wahrgenommen worden ist. Auf diese Weise soll letztlich die Kenntnis über eine spannungsreiche Thematik für den deutschsprachigen Raum erweitert werden. Bisher wurden diese Fragen in Deutschland kaum thematisiert. Die Tagung des Niederlande-Zentrums will diese Lücke schließen und kombiniert Ansätze der Landeskunde mit Fragen der internationalen Nationalismusforschung.

Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, wird am 29. Januar um 20 Uhr im Erbdrostenhof an der Salzstraße einen öffentlichen Festvortrag zum Thema "Thesen zur Zukunft des belgischen Nationalstaates" halten.

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