Pressemitteilung upm

Im Spannungsfeld von Kirche und Gesellschaft

Neuer Aufbaustudiengang Diakonik an der Universität Münster

Münster (upm), 26. Januar 2004

Die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Sozialstaats zeigt, dass diakonisch geprägte Arbeitsfelder für Kirche und Gesellschaft national wie international eine immer größere Bedeutung bekommen. Dieser Entwicklung trägt die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster mit einem neuen Aufbaustudiengang Diakonik Rechnung. Nach der staatlichen Genehmigung liegt nun auch die kirchliche Anerkennung durch Rom vor.

Aus diesem Anlass findet am 29. Januar 2004 um 11.15 Uhr in der Aula des Schlosses zu Münster die feierliche Eröffnung des Studiengangs statt. Zu den Perspektiven und Positionen der Diakonie im Spannungsfeld von Kirche und Gesellschaft werden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus den Bereichen Caritas/Diakonie, Arbeitswelt und Internationale Solidaritätsarbeit Stellung beziehen. Zu den prominenten Gästen gehören der Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, die Ministerin für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes, Dr. Regina Gröner, und der Präsident von "missio-Deutschland, Dr. Hermann Schalück.

Ziel des interdisziplinären Aufbaustudiengangs ist es, für den Dienst der Christen und der Kirche in der Welt von heute in den Arbeitsfeldern von Caritas/Diakonie, Arbeitswelt und Internationaler Solidaritätsarbeit theologisch zu qualifizieren und zum kompetenten Handeln in Funktionen von Leitung, Begleitung und Forschung zu befähigen. Im Sinne einer integrativen Diakoniewissenschaft sind an der inhaltlichen Gestaltung das Institut für Christliche Sozialwissenschaften, das Institut für Missionswissenschaft und das Seminar für Pastoraltheologie und Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der dUniversität Münster beteiligt.

Der viersemestrige Aufbaustudiengang richtet sich an Personen mit Hochschulabschluss, die als katholische Diplom-Theologen eine praktisch-theologische Spezialisierung in den Bereichen der Caritas/Diakonie, Arbeitswelt und Internationalen Solidaritätsarbeit anstreben. Mitarbeiter von kirchlichen Einrichtungen, die eine Qualifikation in den Disziplinen der Psychologie, Sozialpädagogik, Sozialarbeit oder Wirtschaftswissenschaften aufweisen, können das Studium mit einem Zertifikat abschließen.

Als inspirierende und orientierende Kraft für die diakonische Praxis der Kirche droht die Theologie nach Ansicht von Prof. Dr. Dr. Karl Gabriel vom Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster auszufallen. Den diakonischen Arbeitsfeldern falle es schwer, ihre theologische Relevanz und Bedeutung deutlich zu machen: "Angesichts der zunehmenden Ökonomisierung sehen sie sich in ihrer christlichen Identität immer mehr bedroht". Der neue Aufbaustudiengang Diakonik in Münster wolle dem entgegenwirken und für den Dienst der Kirche in der Welt von heute ein Aufbaustudium mit einem formellen Abschluss anbieten.

Aufbaustudiengang Diakonik