Pressemitteilung upm

Unscharfes Sehen kein Dauerschicksal

Öffentliche Informationsveranstaltung der Augenklinik des UKM über Makulaerkrankungen

Münster (upm), 28. Januar 2004

Wenn jemandem das Zeitung lesen schwer fällt, das Geschehen im Fernsehfilm unscharf erscheint oder er seinen Gesprächspartner am Tisch gegenüber nur vage erkennt, kann es sein, dass er an einer Erkrankung der Makula leidet. Sie befindet sich im Zentrum der Netzhaut des Auges und ist für das scharfe Sehen zuständig. Dank hochtechnisierter Untersuchungsmöglichkeiten in der Augenheilkunde können Makulaerkrankungen heute besser und eher erkannt werden als früher. Gleichzeitig konnten in den letzten Jahren große Fortschritte in der Therapie spezieller Erkrankungen der Makula erreicht werden. Einen Überblick über die heutigen Behandlungsmöglichkeiten bietet die Augenklinik des Universitätsklinikums Münster Patienten, Angehörigen und sonstigen Interessierten bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Freitag, 6. Februar 2004, um 16 Uhr im Hörsaal der Klinik an der Domagkstraße 15.

Immer häufiger klagen Patienten über Veränderungen ihrer Sehfähigkeit, die durch Makulaerkrankungen hervorgerufen werden. Etlichen dieser Patienten gemeinsam ist, dass im Bereich der Makula kranke Gefäße in die Netzhaut einwachsen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um drei Gruppen von Patienten, auf die bei der Informationsveranstaltung jeweils speziell eingegangen wird: Dies sind zum einen Patienten, bei denen durch den Alterungsprozess Veränderungen der Netzhaut entstehen. Experten sprechen in solchen Fällen von der so genannten Altersabhängigen Makulaerkrankung. Eine zweite Gruppe sind kurzsichtige Patienten mit Netzhautveränderungen und eine dritte Patienten mit Entzündungen an der Netzhaut. In Einzelfällen können diese krankhaften Makulaveränderungen derart dramatisch verlaufen, dass sie einer Erblindung praktisch gleichkommen und den Patienten endscheidend beeinträchtigen. Bei den Menschen, die von diesen Erkrankungen betroffenen sind, handelt es sich keinesfalls nur um eine kleine Minderheit der Bevölkerung. Vielmehr leidet zum Beispiel etwa jeder Vierte der über 65-jährigen an der Altersabhängigen Makulaerkrankung.

Bis vor wenigen Jahren konnte diesen Patienten im Prinzip nicht geholfen werden. Mittlerweile existieren unterschiedliche Operationsverfahren, die im Einzelfall erfolgversprechend sind. Und seit wenigen Jahren findet auch die so genannte "Photodynamische Therapie" praktische Anwendung bei Patienten mit Makulaschäden. Dabei handelt es sich um ein mittlerweile klinisch etabliertes und in aller Regel sehr schonendes Verfahren, das langwierige Krankenhausaufenthalte vermeidet. Dem Patienten wird zunächst eine lichtempfindliche Lösung in die Vene gegeben. Im Anschluss braucht das kranke Auge nur wenige Sekunden bestrahlt zu werden, und danach kann der Patient das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Wie die Experten der Augenklinik bedauern, stellen sich Patienten häufig erst dann ihrem Augenarzt vor, wenn die Veränderungen der Makula schon weit fortgeschritten sind. Das liegt daran, dass die Erkrankung üblicherweise an einem Auge beginnt und deswegen von den Betroffenen anfänglich nicht wahrgenommen wird. Für eine möglichst optimale Therapie wäre jedoch eine frühe Diagnose häufig hilfreicher. Ziel der Informationsveranstaltung am 6. Februar ist es, auf diesen wichtigen Punkt aufmerksam zu machen und dadurch dazu beizutragen, dass unscharfes Sehen nicht auf die leichte Schulter genommen wird.

Augenklinik des UKM