Pressemitteilung upm

Rosetta ist auf dem Weg

Große Erleichterung im Institut für Planetologie der Uni Münster

Münster (upm), 02. März 2004

[Rosetta-Mission]
Erfolgreicher Start der Rosetta-Mission auf dem Weltraumbahnhof Kourou
Foto: ESA   

Beim dritten Anlauf hat es geklappt: Die Rosetta-Mission der europäischen Weltraumagentur ESA, an der das Institut für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität beteiligt ist, startete am Dienstag (2. März 2004) um 8.17 Uhr (MEZ) auf dem Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana). Zwei erste Startversuche waren in der vergangenen Woche wegen ungünstiger Wetterbedingungen und technischer Probleme abgebrochen worden.

Im Institut für Planetologie der Universität Münster wurde der im Internet von der ESA übertragene Start der Ariane-5-Rakete am Dienstagmorgen live auf einem Großbildschirm verfolgt und mit einem Glas Sekt gefeiert. Institutsdirektor Prof. Dr. Tilman Spohn befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Auto auf dem Weg zu einem dringenden Termin im Berliner Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ebenso wie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Münster ist er erleichtert, dass die Rosetta-Mission nach jahrelanger Vorarbeit und der Überwindung etlicher Hindernisse nun endlich auf dem Weg ist.

Die Wissenschaftler der Universität Münster haben das physikalische Instrumentenpaket MUPUS entwickelt, das Teil des Landegeräts der Sonde ist und nach einer rund zehnjährigen Weltraumreise auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko abgesetzt werden soll. Die Rosetta-Sonde steuert diesen Kometen nicht direkt an: Sie holt sich den nötigen Schwung aus mehreren Umläufen rund um die Erde und den Mars. Erst im Oktober 2014 nähert sich die Raumsonde dann dem ausgewählten Kometen bis auf wenige Kilometer Abstand.

Für Prof. Spohn und sein Team am Institut für Planetologie der Universität Münster heißt es nach dem erfolgreichen Start der Mission am Dienstagmorgen im fernen Kourou jetzt, weiter auf den entscheidenden Moment in zehn Jahren zu warten, wenn Rosetta ihre wertvolle Fracht mit dem in Münster entwickelten Instrumentenpaket MUPUS auf der Kometenoberfläche absetzt und dann in einer Umlaufbahn um den Kometen bleibt. Gemeinsam fliegen sie dann der Sonne entgegen, während die Instrumente des Landegeräts dem Himmelskörper vor Ort die Geheimnisse seiner chemischen und physikalischen Zusammensetzung entlocken sollen. Die Wissenschaftler erwarten sich von der ersten Landung auf einem Kometen wichtige Erkenntnisse zum Verständnis des Sonnensystems und damit auch von der Entstehung unserer Erde.

Europäische Weltraumagentur ESA