Pressemitteilung upm

Experte der klassischen Literatur

Prof. Bernd Reiner Voß wird 70 Jahre alt

Münster (upm), 05. März 2004

[Voß]
Prof. Dr. Bernd Reiner Voß
Foto: privat   

Prof. Dr. Bernd Reiner Voß, ehemaliger Hochschullehrer am Institut für Altertumskunde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wird am 10. März 70 Jahre alt.

Bernd Reiner Voß studierte nach dem Abitur von 1954 bis 1960 Klassische und Deutsche Philologie in Tübingen und Münster. Hier wurde er mit der Dissertation "Der pointierte Stil des Tacitus". Das Thema dieser Arbeit entspricht seiner Neigung, den römischen Historikern in der Lehre breiten Raum zu geben. Als Assistent bei Franz Beckmann, Mitarbeiter am ,,Thesaurus linguae Latinae" in München und als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft wandte er sich dann der späteren Antike zu und habilitierte sich 1968 in Münster mit der Arbeit "Der Dialog in der frühchristlichen Literatur". Dieses grundlegende und reichhaltige Werk wurde ergänzt durch Aufsätze und zahlreiche Artikel im Kleinen Pauly, dem fünfbändigen Nachschlagewerk, das sich bei Studenten und Lehrern größter Beliebtheit erfreut. Dem weiteren Publikum ist er auch als Übersetzer bekannt geworden.

Die Folgen eines schweren Verkehrsunfalls im September 1970 hat er mit bewunderns werter Tapferkeit ertragen. In der Forschung konnte er die Beschäftigung mit Augustinus fortsetzen, indem er wichtige Artikel für das Augustinus-Lexikon verfasste. In der Lehre hat er sich auf die Interpretation der bedeutendsten lateinischen Autoren konzentriert. Da diese Klassiker einen zentralen Platz in der Schullektüre einnehmen, war seine Lehrtätigkeit für die Vermittlung klassischer Bildung besonders wichtig. Nicht wenige seiner zahlreichen Hörer wählten ihn als Prüfer im Staatsexamen, sicher auch wegen seines ausgeprägten Sinnes für Fairness und Gerechtigkeit.

Auch nach dem Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand im Wintersemester 1994/95 nimmt er am Fortgang der Wissenschaft lebhaft Anteil, was sich in treffenden Bemerkungen zu Neuerscheinungen zeigt.

Institut für Altertumskunde