Pressemitteilung upm

Prognose-Faktoren bei Lungenkrebs

Förderpreis für Mediziner des Universitätsklinikums Münster

Münster (upm), 10. März 2004

[Müller-Todow]
Privatdozent Dr. Carsten Müller-Tidow
Foto: UKM   

Für seine Analyse prognostischer Faktoren beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, einer besonderen Form des Lungenkrebses, hat Privatdozent Dr. Carsten Müller-Tidow, Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik A des Universitätsklinikums Münster (UKM), den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP)erhalten. Der vor wenigen Tagen im Rahmen des DPG-Kongresses in Frankfurt verliehene Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den münsterschen Mediziner und zwei weitere Wissenschaftler.

Die Metastasierung ist eine der Hauptursachen für einen tödlichen Krankheitsverlauf beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom. In der ausgezeichneten Untersuchung hat Müller-Tidow mit seinem Team ein neues Gen identifiziert, das Voraussagen über die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung und somit über Krankheitsverlauf und Überlebenschancen möglich macht.

Tumoren mit diesem Gen neigen zu Metastasenbildung. Daher könnte der Nachweis dieses Gens bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung Anhaltspunkte für eine optimale Therapieentscheidung liefern: So kann ein Patient mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs durch eine Operation dauerhaft geheilt werden, sofern sich zu diesem Zeitpunkt nicht bereits Mikro-Metastasen gebildet haben. Sollte es ein hohes Risiko für eine Metastasenbildung geben, könnte eine zusätzliche Strahlen- und Chemotherapie hilfreich sein. Eine maßgeschneiderte Therapie könnte am Ende einer Entwicklung stehen, die noch mehr prognoserelvante Gene mit ein bezieht.

Die sowohl für die klinische als auch für die Grundlagenforschung interessanten Ergebnisse der Forschungsarbeiten in Münster wurden bereits in "Oncogene", einem Wissenschaftsjournal von internationalem Rang, vorgestellt.

Medizinische Klinik und Poliklinik A