Pressemitteilung upm

Prof. Regenbrecht wird 75 Jahre

Emeritierter Erziehungswissenschaftler der Universität Münster

Münster (upm), 12. März 2004

Am 15. März 2004 kann Prof. Dr. Aloysius Regenbrecht in Münster seinen 75. Geburtstag feiern. Der Jubilar ist emeritierter Erziehungswissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Aufgrund seiner langen Lehr- und Forschungstätigkeit und wegen seines bildungs- und verbandspolitischen Engagements ist er einem großen Teil der Lehrerschaft und der Öffentlichkeit weit über die Grenzen Münsters hinaus bekannt.

Aloysius Regenbrecht studierte zunächst an der Pädagogischen Hochschule Alfeld, dann an der Universität Münster die Fächer Pädagogik, Philosophie und Germanistik. Hier begegnete er der Pädagogik Alfred Petzels, dessen Schülerkreis er sich anschloss und dessen Denken er sich bis heute verpflichtet weiß. Mit einer Promotion über Johann Michael Sailers ,,Idee der Erziehung" schloss er 1955 sein Studium ab.

Nach einigen Jahren im Schuldienst machte er rasch eine wissenschaftliche Karriere, wurde zunächst Assistent an der Pädagogischen Hochschule Vechta und dann Professor in Dortmund, bevor er 1965 den Ruf auf einen Lehrstuhl für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik an der Abteilung Münster der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe folgte. Von 1969 bis 1970 war er Rektor und von 1970 bis 1972 Prorektor dieser Hochschule. 1980 lehnte er einen Ruf an die Universität Wien ab und blieb in Münster. Hier engagierte er sich bei der Lösung der vielfältigen Probleme, die die Integration der Pädagogischen Hochschule in die Universität mit sich brachte. Seit der Integration 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994 lehrte er als Universitätsprofessor am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Münster.

Das besondere Interesse und Engagement Prof. Regenbrechts galten immer bildungs- und hochschulpolitischen Fragen. In vielen Gremien der akademischen Selbstverwaltung schätzte man ihn aufgrund seiner Informiertheit, Sachkompetenz und Fairness, aber auch der Klarheit und Festigkeit seines Urteils wegen. Die Verbesserung der Lehrerbildung war ihm ein besonderes Anliegen. Das Bemühen darum führte ihn in den Verband Bildung und Erziehung (VBE), als dessen Mitglied er vielfältige Aktivitäten entfaltete. Jahrzehnte lang war er in NRW Leiter des Ausschusses Hochschule/Lehrerbildung und wirkte in dieser Funktion an zahlreichen bildungspolitischen Entscheidungen mit.

In der Öffentlichkeit bekannt wurde Prof. Regenbrecht vor allem durch seine Forschungen zur Theorie und Praxis der Gesamtschule. Er engagierte sich beim Aufbau der Friedensschule Münster, leitete von 1970 bis 1975 die Forschungsgruppe zur wissenschaftlichen Begleitung des Gesamtschulversuchs NRW in Münster und von 1979 bis 1981 die Erhebungen zur wissenschaftlichen Bestandsaufnahme der Arbeit der niedersächsischen Gesamtschulen. Von dieser intensiven Beschäftigung mit Fragen der Schulorganisation und Schulstruktur zeugt eine Fülle von Veröffentlichungen zu diesem Thema.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war und ist die Auseinandersetzung mit aktuellen pädagogischen Fragen und Problemen systematischer Art. Als Mitglied und lange Zeit Sprecher des ,,Münsterschen Gesprächskreises für wissenschaftliche Pädagogik" hat er die Durchführung von wissenschaftlichen Symposien und Kongressen zu vielen grundlegenden pädagogischen pädagogischen Themen initiiert und mitgestaltet. Auch heute noch engagiert er sich in diesem Gesprächskreis, wenn auch mehr aus dem Hintergrund, gleichwohl aber als Ideen gebende und treibende Kraft. Aktuelle Themen der Diskussion - deren Ergebnisse eine inzwischen 20 Bände umfassende Reihe im Verlag Aschendorff dokumentiert - sind die ,,Ganztagsschule" (2003) und ,,Bildungsstandards" (2004).

Institut I - Allgemeine Erziehungswissenschaft