Pressemitteilung upm

Forschung zur antiken Astrologie

Prof. Dr. Wolfgang Hübner wird 65 Jahre alt

Münster (upm), 14. April 2004

[Prof. Hübner]
Prof. Dr. Wolfgang Hübner
Foto: privat   

Prof. Dr. Wolfgang Hübner, Hochschullehrer für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Lateinische Philologie am Institut für Altertumskunde der Westfälischen Wilhelms-Universität, feiert am 18. April 2004 seinen 65. Geburtstag.

Der in Hannover geborene Wolfgang Hübner studierte Klassische Philologie, Vergleichende Sprachwissenschaft und Romanistik an den Universitäten München, Paris, Tübingen und Toulouse. Mit einer Arbeit über "Dirae im römischen Epos. Über das Verhältnis von Vogeldämonen und Prodigien" wurde er in Tübingen promoviert. Von 1968 bis 1971 war Hübner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Thesaurus linguae Latinae in München, von 1977 bis 1984 Akademischer Rat, seit 1979 Oberrat für Klassische Philologie an der Universität Trier.

Mit seiner Habilitationsschrift "Die Eigenschaften der Tierkreiszeichen in der Antike. Ihre Darstellung und Verwendung unter besonderer Berücksichtigung des Manilius" profilierte Hübner sich 1982 als Experte der antiken Sternkunde und als international anerkannter Manilius-Forscher. Hübner, der 1982 Gastdozent an der Universität Toulouse-Le Mirail war, erhielt 1984 einen Ruf auf eine Professur für Klassische Philologie, insbesondere Latein, an die Universität Augsburg. Seit 1986 ist er Inhaber eines Lehrstuhls für Klassische Philologie an der Universität Münster.

Geprägt durch seine langjährigen Erfahrungen an ausländischen Universitäten - von 1965 bis 1966 war er Assistant de langue allemande am Lycée Berthelot in Toulouse, von 1973 bis 1976 Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Venedig - setzt sich Prof. Hübner, der im Rahmen des Erasmus-Sokrates-Mobilitätsprogramms regelmäßig an der Universität Bologna lehrt, unermüdlich für den Austausch von Studierenden ein. Seit 2000 ist er Mitglied der Accademia Properziana del Subasio, Assisi.

Prof. Hübner hat sich als Geschäftsführender Direktor und Dekan, in Berufungskommissionen und in zahlreichen anderen Gremien der Hochschulverwaltung stets engagiert eingesetzt. In der Lehre vertritt er die Lateinische Philologie in ihrer ganzen Breite. In der Forschung widmet er sich darüber hinaus auch neulateinischen und zuweilen mittellateinischen Gegenständen. Vor allem aber leistet er seit nunmehr drei Jahrzehnten einen erheblichen Beitrag zur Griechischen Philologie, indem er die Erschließung der umfangreichen astrologischen Literatur der Antike als einer der weltweit wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet durch Textausgaben, Kommentare und Einzelstudien vorantreibt.

Prof. Hübner ist Mitherausgeber der internationalen astrologiehistorischen Fachzeitschrift "Méne" (Universität Málaga). Von 2000 bis 2003 förderte die DFG die Münsteraner Forschungen zur antiken Astrologie als der Schnittstelle von Religion, Philosophie und Astronomie als Teilprojekt des SFB 493 unter dem Titel "Politische Instrumentalisierung religiöser Bilder und Symbole". Mehrere Dissertationen und ein Habilitationsprojekt gingen daraus hervor.

Am 23. Juli 2004 wird in Münster zu Ehren von Prof. Hübner eine internationale Fachtagung zur "Entwicklung der Astrologie im Altertum und Mittelalter" stattfinden.