Pressemitteilung upm

Prof. Helmstädter wird 80

Zahlreiche Verdienste um Wissenschaft und Kultur

Münster (upm), 20. April 2004

Prof. Dr. Ernst Helmstädter, ehemaliger Direktor des Instituts für Industriewirtschaftliche Forschung und der Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft der Universität Münster, wird am 22. April 80 Jahre alt. Der international bekannte und angesehene Wirtschaftswissenschaftler stammt aus Mannheim. Nach dem Studium der Nationalökonomie und Soziologie wurde er 1956 an der Universität Heidelberg promoviert. Bis 1961 war Helmstädter im Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft in Frankfurt und im Bonner Bundesministerium der Finanzen tätig, bevor er als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Bonn ging, wo er sich 1965 mit einer Arbeit zum Kapitalkoeffizienten habilitierte und noch im gleichen Jahr zum Professor berufen wurde. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA folgte er 1969 dem Ruf an die Universität Münster auf einen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre. Gleichzeitig wurde er zum Direktor des Instituts für Industriewirtschaftliche Forschung und zum Leiter der Forschungsstelle für allgemeine und textile Marktwirtschaft in Münster ernannt.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Helmstädter, der unter anderem ein bekanntes zweibändiges Lehrbuch "Wirtschaftstheorie" verfasst hat, liegen in den Bereichen Wachstums- und Strukturforschung, Verteilungstheorie und empirische Wirtschaftsforschung. Daneben beschäftigt er sich mit Fragen der "Evolutorischen Ökonomik", insbesondere unter dem Aspekt, wie der dynamische Wettbewerb die Evolution vorantreibt.

Der münstersche Wissenschaftler war von 1983 bis 1986 Vorsitzender des "Vereins für Socialpolitik". Der Vereinigung europäischer wirtschaftswissenschaftlicher Gesellschaften stand er von 1986 bis 1988 als Präsident vor. Bundesweit bekannt wurde er durch seine fünfjährige Mitgliedschaft im "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung", den so genannten "Fünf Weisen", zwischen 1983 und 1989. Aber auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1989 hat Prof. Helmstädter seine wissenschaftliche Arbeit aktiv fortgeführt. So wirkte er am Neuaufbau der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt- Universität zu Berlin mit und übernahm Gastprofessuren im In- und Ausland.

Prof. Helmstädters Verdienste sind nicht auf Lehre, Forschung und Politikberatung beschränkt: Noch im Jahr seiner Emeritierung übernahm er an der Universität Münster den Vorsitz des neugegründeten Senatsausschusses für Kunst und Kultur, den er bis 1998 geleitet hat. Ziel dieses Gremiums war und ist es unter anderem, den Studierenden neben der Wissenschaft auch Kunst und Kultur während ihres Studiums näher zu bringen, kreative Kräfte innerhalb der Universität zu fördern und die vielfältige künstlerische Szene im Hochschulbereich zu beleben.

Während der fast zehn Jahre unter seiner Leitung hat der Senatsausschuss für Kunst und Kultur nicht nur an Profil, sondern zunehmend über die Universität hinaus auch in der Stadt Münster und im Münsterland an Ausstrahlung gewonnen. Zu nennen sind unter anderem das in jedem Semester neu erscheinende Heft "UniKunstKultur", das über die Aktivitäten der zahlreichen künstlerischen Gruppen und Vereinigungen an der Universität informiert, sowie die von Prof. Helmstädter angeregten "UniKunstTage". Mit der selten verliehenen Ernennung zum Ehrensenator würdigte die Universität Münster 1999 das unermüdliche Engagement von Prof. Helmstädter im Bereich von Kunst und Kultur und seine besonderen Verdienste als langjähriger Vorsitzender des Senatsausschusses für Kunst und Kultur.