Pressemitteilung upm

Wie von Geisterhand bewegt

Hersteller und Betreiber automatischer Warentransportanlagen im Krankenhaus tagen am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 20. April 2004

[AWT-Anlage]
Mit modernster Bordelektronik sind die Wagen ausgestattet,mit denen die Versorgungsgüter im Klinikum transportiert werden.
Foto: UKM   

Der Anblick hat etwas Futuristisches: Wie von Geisterhand bewegt gleiten die jeweils mit einem Rollcontainer bepackten Wägelchen völlig führerlos zu den Aufzugsanlagen im Versorgungszentrum des Zentralklinikums, laden dort ihre Fracht ab, um einen wartenden leeren Container aufzuladen, mit dem sie anschließend zur Waschanlage zockeln. Ob Wäsche oder OP-Instrumente, Essen oder Medikamente - sämtliche Versorgungsgüter, die in den Bettentürmen des Universitätsklinikums Münster (UKM) benötigt werden, gelangen auf diese Weise zu ihrem Ziel. Das UKM hat vor knapp einem Jahr seine mittlerweile 25 Jahre alte automatischen Warentransportanlage (AWT-Anlage), für die es keine Ersatzteile mehr gab, gegen ein völlig neues System ersetzt und ist damit eines von nur wenigen Krankenhäusern, die über eine solche besonders moderne Anlage verfügen. Grund genug, dass Betreiber, Hersteller und Ersatzteil-Lieferanten von Krankenhaus-AWT-Anlagen ihre alle zwei Jahre stattfindende Tagung diesmal am 22. und 23. April am UKM austragen.

Rund 90 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet, Belgien, Österreich und der Schweiz werden zu diesem erstmals in Münster stattfindenden 9. AWT-Seminar erwartet. Die Leitung liegt bei Andreas Lewalski, der für die AWT-Anlage am UKM verantwortlich ist, sowie bei Peter Ziegenspeck vom Universitätsklinikum Marburg. Die Veranstaltung soll dazu dienen, sich über neue Systeme zu informieren und sich über mögliche Probleme im täglichen Betrieb sowie entsprechende Lösungsvorschläge auszutauschen. Das Seminar beginnt am Donnerstag, 22. April, um 9 Uhr nach der Begrüßung durch Reinhard Windoffer, Abteilungsleiter Elektrotechnik beim UKM, mit Vorträgen von Firmenvertretern über neue Systeme und Aspekte der Ersatzteilversorgung. Nach der Mittagspause steht um 14 Uhr eine Besichtigung der AWT-Anlage des UKM auf dem Programm. Der zweite Seminartag steht unter anderem im Zeichen des Erfahrungsaustausches unter den Vertretern von Universitätskliniken und anderen großen Krankenhäusern, die eine automatische Warentransportanlage betreiben. Am Beispiel des UKM wird der Ablauf der Erneuerung einer Anlage gegen ein modernes System erläutert und über bisherige Erfahrungen berichtet.

Im Laufe von zwei Jahren war die alte Elektro-Hängebahn (EHB) am UKM schrittweise durch das heutige "Fahrerlose Transport-System (FTS) ersetzt worden. Die Fahrzeuge werden per Funksignal von einem zentralen Leitrechner aus gesteuert, können aber auch über die bordeigene Elektronik nicht nur mit der Leitstelle, sondern auch direkt mit den anderen Fahrzeugen kommunizieren. Sämtliche Transportwege werden in der Leitstelle über drei verschiedene Bildschirme gesteuert und überwacht. Schienen sind nicht erforderlich, damit die mit Bordcomputer und Sensoren ausgestatteten Wagen ihr Ziel erreichen. Im Boden eingelassene Magneten sorgen dafür, dass kein Wagen vom richtigen Weg abkommt.

Hinweis an Redaktionen: An der Besichtigung der AWT-Anlage des Uni-Klinikums am Donnerstag, dem 22. April 2004, von 14 bis 16 Uhr können Sie gern teilnehmen. Bei Interesse setzen Sie sich bitte vorher mit Dipl.-Ing. Reinhard Windoffer, Tel. 0171/3056911 in Verbindung.

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