Pressemitteilung upm

Von der Prävention zur Intervention

Fortbildungsveranstaltung des Herzzentrums Münster über den schweren Weg vom Wissen zur Umsetzung

Münster (upm), 04. Mai 2004

Obwohl die Warnung mittlerweile in unterschiedlichen Formulierungen dick auf jeder Zigarettenschachtel steht, wird fleißig weiter geraucht. Auch nachdrückliche ärztliche Empfehlungen für eine gesundere Lebensweise werden allzu oft in den Wind geschlagen. Zwischen dem Wissen um die gesundheitlichen Auswirkungen von Rauchen, zu fetter Ernährung, Bewegungsmangel, Bluthochdruck und anderen Risikofaktoren und dessen praktischer Umsetzung besteht immer noch eine große Diskrepanz. Wie die Umsetzung des bekannten Wissens verbessert und Herz-Kreislauf-Erkrankungen dadurch nachhaltiger zurückgedrängt werden können, soll am 12. Mai 2004 bei einer Fortbildungsveranstaltung des Herzzentrums Münster diskutiert werden.

"Von der Prävention zur Intervention: Der schwere Weg vom Wissen zur Umsetzung" lautet das Thema der Veranstaltung, die um 18 Uhr in der ehemaligen Backhalle der Speicherstadt Nord (An den Speichen 10) in Münster beginnt. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Günter Breithardt, Direktor der Medizinischen Klinik C des Universitätsklinikums Münster (UKM) stehen fünf Vorträge auf dem Programm, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit der Thematik beschäftigen. Zum Auftakt wird Prof. Dr. Gerd Assmann, Direktor des Instituts für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster, gesicherte und neue Daten aus der seit über 20 Jahren unter seiner Leitung laufenden "Prospektiven Cardiovaskulären Münster-Studie (PROCAM) vorstellen. Es handelt sich dabei um die europaweit größte bevölkerungsorientierte Untersuchung zur Erforschung der Ursachen des Herzinfarkts. Defizite in der Umsetzung erläutert Prof. Breithardt anschließend unter anderem anhand des von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie verfolgten Programms "EuroHeartSurvey".

Dass die Umsetzung gesundheitlicher Empfehlungen immer auch etwas mit Psychologie zu tun hat, wird im Folgenden Prof. Dr. Gereon Heuft den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten näher erläutern. "Psychologische Hemmnisse: Wie berate ich den Patienten?" lautet das Thema des Direktors der Klinik für Psychosomatik des UKM. Ebenfalls aus psychologischer Sicht wird im weiteren Verlauf das Thema Rauchen betrachtet. "Rauchen: Kann man überzeugen?" ist der Vortrag von Dr. Reiner Hanewinkel überschrieben, der als Diplom-Psychologe am Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel tätig ist. Zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Veranstaltung wird Prof. Dr. Peter Baumgart vom Clemenshospital Münster "Aktuelle Aspekte der Risikofaktor-Modifikation" beleuchten.

Wie Tagungsorganisator Privatdozent Dr. Dirk Böcker von der Medizinischen Klinik C des UKM im Geleitwort des Programms betont, ist die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in letzter Zeit in den Vordergrund der Diskussion getreten. Er führt dies nicht zuletzt darauf zurück, dass präventive Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitswesen leisten können. "Obwohl die Effektivität präventiver Maßnahmen seit längerem bekannt ist", so Böcker, "erweist sich die Umsetzung jedoch als schwierig." Die Fortbildungsveranstaltung soll dazu beitragen, Ärztinnen und Ärzte für dieses Thema zu sensibilisieren und sie im Hinblick auf eine effektivere Prävention zu unterstützen.

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