Pressemitteilung upm

Passion Christi im Film

Tagung in Münster über Mel Gibsons umstrittenen Spielfilm

Münster (upm), 03. Mai 2004

[Passion]
Plakat für den Film "Die Passion Christi" von Mel Gibson
   

Dass sich der überwältigende Erfolg von Mel Gibsons Film "Die Passion Christi" in den USA hierzulande nicht im gleichen Umfang wiederholt hat, ändert für die Forschungsgruppe Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum an der Westfälischen Wilhelms-Universität nichts an der Dringlichkeit, sich mit diesem Film kritisch auseinander zu setzten. Die theologischen und kunstgeschichtlichen Kontext des Films behandelt am 7. und 8. Mai ein wissenschaftliches Symposium in Münster.

Im innerkirchlichen Bereich hat die Diskussion über den Film in den vergangenen Wochen noch an Intensität gewonnen. Die Kontroverse bewegt sich vor allem um drei Problemfelder: die Gewaltdarstellung des Films, seine Theologie von Opfer und Sühne sowie die Darstellung der Juden. Die Wissenschaftler der Forschungsgruppe Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum, die aus Mitteln des Nachwuchsprogramms der VolkswagenStiftung gefördert wird, begegnen immer wieder Fragen wie: Liegt die explizite Darstellung von brutaler Gewalt im Film vom Mel Gibson nicht auf der Linie alter und neuer Passionsdarstellungen in der bildenden Kunst - von Grünewalds Isenheimer Altar bis Corinths Rotem Christus? Und fällt die dem Film teilweise vorgeworfenen antijüdische Einstellung nicht auf die Evangelien als seine Vorlagen zurück?

Die Beiträge des Symposiums am 7. und 8. Mai in Münster wollen zentrale Fragestellungen der Kontroverse um den viel diskutierten Film "Die Passion Christi" aufgreifen und Position beziehen. Zu den Referenten zählen Theologen, Historiker und Kunsthistoriker, die sich auch der Diskussion stellen. Die Tagung beginnt am Freitagabend um 19.30 Uhr im Hörsaal 1 der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Johannisstraße 8-10 mit einer Einführung durch Prof. Dr. Reinhold Zwick und Dr. Thomas Lentes sowie einem Beitrag von Otto Huber, Dramaturg und 2. Spielleiter der Oberammergauer Passionsspiele von 1990 und 2000 über das Thema "Oberammergau als Paradigma für die Entwicklung der Passionsfrömmigkeit".

Forschungsgruppe Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum