Pressemitteilung upm

Kompetenzen und Kapazitäten sinnvoll nutzen

Festakt zur Integration der Musikhochschule in die Universität

Münster (upm), 07. Mai 2004

[musik]
Eine große Bereicherung bedeutet die Integration der Musikhochschule.
   

Seit dem Beginn des Sommersemesters hat die Universität Münster einen neuen, ganz besonderen Fachbereich: Die ehemalige Abteilung Münster der Hochschule für Musik Detmold trägt nun die offizielle Bezeichnung "Fachbereich 15 Musikhochschule" der Westfälischen Wilhelms-Universität. Mit einem Festakt wurde am 7. Mai 2004 die Integration im Schloss zu Münster gefeiert.

Mit eigenem Etat und eigenen rechtlichen Grundlagen, festgelegt im Kunsthochschulgesetz des Landes, unterscheidet sich dieser Fachbereich zwar von den restlichen 14 der Universität, die Bemühungen sind aber auf beiden Seiten groß, erfolgreich zusammenzuarbeiten. Erstmals wurde in Deutschland eine künstlerische Musikausbildung in eine Universität integriert. Der Fachbereich kann sich seine Studierenden nicht nur selber aussuchen, sondern hat auch andere Auslastungsberechnungen. 45 Prozent des Lehrangebots für die knapp 260 Studierenden wird über Lehrbeauftragte bestritten. Insgesamt sind 18 Professuren im Fachbereich angesiedelt.

"Wir wollen versuchen, die gegenseitigen Kompetenzen und Kapazitäten sinnvoll zu nutzen", erläutert Dekan Prof. Reinbert Evers. So profitiere die Musikhochschule von den zentralen Dienstleistungsbereichen der Universität, wie zum Beispiel dem Zentrum für Informationsverarbeitung oder der Universitätsbibliothek, und bringe auf der anderen Seite ihre künstlerische Kompetenz ein. Eine besonders enge Kooperation soll mit dem Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik stattfinden. Dieses ist verantwortlich für die Ausbildung von Musiklehrern an allgemeinbildenden Schulen, der Fachbereich Musikhochschule wiederum bildet Musiker und Lehrer für Musikschulen aus. In allen Bereichen ist sowohl musikwissenschaftliche wie -pädagogische und künstlerische Kompetenz gefragt. "Jeder der Bereiche erbringt nach unseren Vorstellungen Serviceleistungen für den jeweils anderen," erläutert Dekan Prof. Evers.

Mit der feierlichen Aufnahme der Musikhochschule in die Universität ist die Arbeit nicht getan, alle Studiengänge sollen neu strukturiert werden. Die Musikpädagogen möchten neben dem Studium für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschule künftig auch die Ausbildung zum Lehrer für Gymnasium und Gesamtschule anbieten - "der letzte Baustein, um in Münster ein komplettes Ausbildungsangebot zu haben", erläutert Claus Dapper, stellvertretender Kanzler und Dezernent für akademische Angelegenheiten der Universität. Außerdem sollen alle Lehramts-Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt werden. Die Musikwissenschaftler bereiten nach dem Auslaufen des Magisterstudiengangs ebenfalls einen Bachelor- und Master-Abschluss vor.

Der Fachbereich Musikhochschule ist darauf bestens vorbereitet: Wenn das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium zustimmt, können sich die Studierenden schon zum kommenden Wintersemester für drei Bachelor- und Master-Studiengänge einschreiben, die der Ausbildung zum Musiker, zum Instrumental- oder Gesangspädagogen oder zum Lehrer für Musiktheorie an Musikschulen dienen. "Wir wollen alle Bachelor- Studiengänge, auch die der Universität, so nah zusammenbringen, dass bestimmte Module von allen genutzt werden können und nicht mehrfach angeboten werden müssen", erklärt Prof. Evers, dessen Fachbereich damit für Deutschland Modellcharakter hat. Ebenfalls einmalig ist der Schwerpunkt "Musik anderer Kulturen", in dem für alle Studierenden Module angeboten werden.

Ein Höhepunkt des ersten Sommersemesters wird nach der feierlichen Eröffnung am 7. Mai das Festival "Musik unserer Zeit" mit Komponistinnen und Komponisten aus den zehn Beitrittsländern der EU vom 1. bis 5. Juni in Münster sein. Daneben wird die Musikhochschule als einer der Hauptpfeiler des Kulturlebens in Münster wie bisher ein umfangreiches und vielseitiges Konzertprogramm anbieten.

Fachbereich Musikhochschule