Münster (upm), 11. Mai 2004
Kaufverhalten scheint oft sehr irrational zu sein: Warum muss es ausgerechnet jene Automarke sein oder dieser Parfümduft, warum dieser Markenanzug oder jenes Paar Designerschuhe? Solche Entscheidungen verlaufen oft unbewusst, und offenbar sind Emotionen mit im Spiel. Was genau im Gehirn passiert, wenn wir kaufen, untersucht das Forschungsgebiet "Neuroökonomik" an der Universität Münster. Vom 26. bis 28. Mai veranstalten das Institut für Handelsmanagement und Netzwerkmarketing, die Klinik für Neurologie und das Institut für Klinische Radiologie der Universität Münster gemeinsam mit der amerikanischen Harvard Medical School die Konferenz "ConNEcs 2004".
Bei dieser zweiten internationalen Konferenz zur Neuroökonomik werden die Ergebnisse zweijähriger intensiver Forschungsarbeit erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf der hochkarätigen Liste der Referenten finden sich unter anderem die beiden Neurowissenschaftler Robert Savoy und Kenneth Kwong aus Harvard sowie der deutsche Verleger Hubert Burda. Das noch sehr junge Forschungsfeld der Neuroökonomik untersucht die gegenseitige Beeinflussung von Neurowissenschaften und Ökonomie. Die Forscher gehen dabei von der Überzeugung aus, dass menschliche Entscheidungen von neuronalen Prozessen im Gehirn bestimmt werden und umgekehrt die Hirnaktivitäten ihrerseits ökonomischen Prinzipien folgen. Neueste Methoden zur Abbildung von Gehirnaktivitäten erlauben es, dies unter Einbeziehung sowohl natur- als auch geisteswissenschaftlicher Ansätze zu erforschen. Die naturwissenschaftlichen Grundlagen werden daher bei der internationalen Konferenz im Schloss zu Münster ebenso Thema sein wie die Mechanismen der Entscheidungsfindung vor dem Hintergrund von Unsicherheit, Risiko und Komplexität. Die Tagung richtet sich sowohl an Wissenschaftler und Praktiker als auch an interessierte Laien. Nähere Informationen sowie ein Anmeldeformular findet man im Internet unter www.connecs.org. Eine Kontaktaufnahme ist auch unter Tel. (0251) 83 22 075 oder per E-Mail unter orga@connecs.org möglich.