Pressemitteilung upm

Prof. Pielow wird 80

Literaturwissenschaftler ist auch literarisch tätig

Münster (upm), 17. Mai 2004

[Prof. Pielow]
Prof. Dr. Winfried Pielow
Foto: privat   

Prof. Dr. Winfried Pielow, emeritierter Hochschullehrer für "Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik" an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wird am 19. Mai 80 Jahre alt. Der Germanist ist nicht nur durch wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Literaturdidaktik, sondern auch durch eigene literarische Werke hervorgetreten.

Geboren 1924 in Tungerloh-Pröbsting (Kreis Borken), Gymnasium in Borken und Marienwerder (Westpreußen), Kriegsabitur 1942 mit zeitgemäßer Logik: Wehrmacht, Verwundung, Gefangenschaft. Nach dem Krieg Ausbildung zum Volksschullehrer an der damaligen Pädagogischen Hochschule Emsdetten, Philologiestudium in Münster, Promotion bei Benno von Wiese, Staatsexamina, Assistent für "Deutsche Sprache und Literatur" an der Pädagogischen Hochschule Alfeld, sodann Professor an der Pädagogischen Hochschule Münster, an der Ruhr-Universität Bochum und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er am Ende des Sommersemesters 1989 emeritiert wurde.

In Münster war Prof. Pielow wesentlich beteiligt am Ausbau des Instituts für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik und des besonderen Schwerpunktes "Bühne der Theaterpädagogik". Seine Verdienste gehen aber weit über Münster hinaus: Er war Mitverfasser des 1967 entworfenen Curriculums für Hauptschulen in NRW sowie Mitarbeiter bei den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zum Ausbau des Bildungswesens im Hochschulbereich von 1970. Maßgeblich beteiligt war er auch an der Wissenschaftsdiskussion der Deutschdidaktik. Seine fachspezifisch orientierten Taschenbücher "Dichtung und Didaktik" und "Das Gedicht im Unterricht" erreichten hohe Auflagen.

Der Jubilar schrieb zudem Theaterstücke für die Schule, Gedichte, Erzählungen, ferner Funkerzählungen und Hörspiele. Seit einigen Jahren hat er sich in literarischen Arbeiten verstärkt mit der Tragödie des Widerstandes gegen Hitler und mit der jüngeren deutschen Vergangenheit auseinander gesetzt. Dem entspricht auch der 2003 erschienene Roman "Zeitzeuge", der autobiographisch akzentuiert zweifellos den fatalen Geschehnissen gerecht wird, auf die ein Achtzigjähriger zurück blicken kann.

Dem Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik im Fachbereich Philologie ist er weiterhin verbunden mit der Durchführung von Seminaren zur Textproduktion im Bereich Theaterpädagogik.

Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik