Münster (upm), 11. Juni 2004
Was ist ein Mann, was eine Frau - und gibt es noch etwas dazwischen? Ist es tatsächlich in erster Linie das biologische Geschlecht, das die Identität eines Menschen bestimmt? Oder sind die Kategorien "Mann" und "Frau" vielmehr soziale Konstruktionen, gebunden an den Kulturkreis ihrer Entstehung? Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich Privatdozentin Dr. Susanne Schröter in ihrem Vortrag am Montag, den 14. Juni um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek über Geschlechterrollen und Sexualität im interkulturellen Vergleich. Die Ethnologin und Filmemacherin berichtet von Kulturkreisen, in denen das westliche Konzept von Mann und Frau für nicht ausreichend gehalten wird und um die soziale Kategorie eines "dritten Geschlechts" ergänzt werden muss. Auch thematisiert sie das Phänomen zeitlich beschränkter Geschlechtszugehörigkeit, das dem westlichen Verständnis von angeborener und daher endgültiger geschlechtlicher Identität auf faszinierende Weise widerspricht.
PD Dr. Schröter forschte hauptsächlich in Indonesien und lehrt derzeit an der Universität in Trier im Graduiertenkolleg "Identität und Differenz. Geschlechterkonstruktionen und Interkulturalität". Der Eintritt zu ihrem Vortrag ist frei. Weitere Informationen zur Vortragsreihe sind unter www.sex-and-the-body.de zu finden.