Pressemitteilung upm

Aus Kindern werden Forscher

Universität unterstützt Forscherwerkstätten an Grundschulen

Münster (upm), 24. Juni 2004

[Forscherwerkstatt]
Forscherwerkstatt in der Margaretenschule in Münster.
Foto: Stadt Münster   

Kinder fragen die Erwachsenen gern "Löcher in den Bauch". Dieser Forscherdrang soll auch im Schulalter erhalten bleiben und für den weiteren Bildungsweg bis zur Hochschule genutzt werden. Das ist der Wunsch und das Ziel der Initiatoren des Modellprojektes "Forscherwerkstätten an Grundschulen". Stadt Münster und Westfälische Wilhelms-Universität betreuen die Forscherwerkstätten. Die Robert Bosch Stiftung unterstützt das Projekt finanziell. Am 23. Juni wurde die erste Werkstatt in der Grundschule Berg Fidel eingeweiht.

Auch in der Dreifaltigkeitsschule, der Eichendorffschule Angelmodde, der Margaretenschule und der Matthias-Claudius-Schule beginnt das Modellprojekt. Alle sind Ganztagsschulen. In den Forscherwerkstätten können rund 1000 Kinder pro Schuljahr Fragen an Natur und Dingwelt entwickeln und Wege zu ihrer Beantwortung suchen. Unterstützt werden sie dabei neben den Lehrern auch von Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragten der Universität aus den Fachbereichen Physik, Chemie, Biologie und der Geowissenschaften. Weitere Mitarbeiter sind willkommen.

"Die Forscherwerkstätten an den Grundschulen greifen die Neugier von Kindern auf und bieten Raum für eine fundierte naturwissenschaftlich-technische Grundbildung. Die Freude am Fragen, Entdecken und Experimentieren soll erhalten bleiben und praktisch gefördert werden", fasst Stadt-Schuldezernentin Helga Boldt das Ziel des Projektes zusammen. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Familiensituation könne alltagsnah der Zugang zu Naturwissenschaften und Technik eröffnet werden.

"In den Werkstätten erleben die Kinder, dass Naturwissenschaften und Technik in ihrem Alltag stets präsent sind", sieht Prof. Dr. Jürgen Schmidt, Rektor der Universität Münster, im Projekt eine gute Basis für eine umfassende Ausbildung zukünftiger Studierender. Entsprechend behält Jörg Niehues, Sprecher der Modellschulen, eine mögliche Ausweitung der Nutzung der Forscherwerkstätten im Blick: "Die Schulen sollten auch erproben, inwieweit eine Öffnung der Werkstätten für benachbarte Kindertagesstätten praktikabel und sinnvoll erscheint."

Kinder erleben die Naturwissenschaften als Teil ihres Alltags, den sie mit gestalten können. "Das Modellprojekt baut auf langfristig tragfähige Partnerschaften zwischen Universität, Schule und weiteren Organisationen. Diese Vernetzung soll auch nach den ersten drei Jahren der Modellphase tragen, wenn weitere Grundschulen nach und nach Forscherwerkstätten aufbauen", erklärt Projektleiterin Katharina Grosse vom städtischen Amt für Schule und Weiterbildung den besonderen Hintergrund des neuen Angebotes für junge Forscherinnen und Forscher.

Durch die Zusammenarbeit von Universität, Schulen und Schulträger, unterstützt durch die Robert Bosch Stiftung, soll das Geflecht von Forschung, Praxis und Schule nachhaltig gestärkt und eine langfristig tragfähige Partnerschaft aufgebaut werden. Alle Beteiligten treffen sich regelmäßig zum Austausch, um die Standards zu kontrollieren und das Konzept weiter zu entwickeln.

Stadt Münster