Pressemitteilung upm

Aktuelle Epilepsie-Therapie

Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am UKM

Münster (upm), 29. Juni 2004

Die Behandlung von Epilepsien hat in den letzten Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren. Zum einen sind neue Medikamente entwickelt worden, die mit deutlich geringeren Nebenwirkungen eine effektive Anfallskontrolle bewirken. Zum anderen besteht heute in ausgewählten Fällen die Möglichkeit einer operativen Therapie. Voraussetzung dafür ist allerdings eine intensive Vorbereitung und Abklärung im Vorfeld des chirurgischen Eingriffs. Über die modernen medikamentösen Therapiemöglichkeiten bei Kinder und Jugendlichen sowie bei erwachsenen Patienten und über das Vorgehen bei der fachübergreifenden Epilepsiediagnostik vor einer Operation informiert die Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM) am Mittwoch, 30. Juni 2004, bei einer Vortragsveranstaltung im Lehrgebäude des Zentralklinikums.

Eine neurochirurgische Therapie kann heute vielen Patienten helfen, bei denen die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt. Die Zahl derjenigen, die an einer solchen pharmakoresistenten Epilepsie leiden, wird in Deutschland auf rund 10.000 geschätzt. Die im Vorfeld erforderliche prächirurgische Diagnostik ist jetzt auch am UKM etabliert worden. Erläutert wird das genaue Vorgehen bei diesen Untersuchungen von Dr. Alois Ebner, leitender Arzt für den Bereich präoperative Epilepsie-Diagnostik am Krankenhaus Mara in Bethel bei Bielefeld. Zunächst geht es bei der um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des UKM beginnenden Veranstaltung jedoch erst einmal um die moderne medikamentöse Therapie der Epilepsie. Referent zu diesem Thema ist Dr. Frank Bösebeck von der Klinik für Neurologie des UKM. Die moderne Therapie kindlicher Epilepsien erläutert anschließend der Kinderneurologe Prof. Dr. Gerd Kurlemann von der münsterschen Universitäts-Kinderklinik. Nach der Darstellung der prächirurgischen Epilepsiedignostik stellt Prof. Dr. Werner Paulus vom Institut für Neuropathologie des UKM Befunde von Gewebeuntersuchungen bei Epilepsien vor.

Die Vortragsveranstaltung am 30. Juni bildet zugleich den Abschluss der Sitzungsreihe der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin in diesem Sommersemester. Eingeladen sind wie immer neben Beschäftigten und Studierenden der Medizinischen Fakultät und des UKM insbesondere alle interessierten niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Raum Münster.