Pressemitteilung upm

Migräne und Schlaganfall

Verband Türkischer Unternehmer in Europa zeichnet Medizinerin des UKM aus

Münster (upm), 30. Juni 2004

Migräne-Patienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Thrombose der Hirnvenen zu erleiden. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der münsterschen Medizinerin Dr. Esra Akova-Öztürk über den Zusammenhang zwischen Migräne und Schlaganfall.. In Anerkennung dieser Studie, die Gegenstand ihrer Doktorarbeit war, ist die an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätige Ärztin jetzt vom Verband Türkischer Unternehmer in Europa mit dem 2. Platz beim ATIAD-Bildungsförderpreis 2004 ausgezeichnet worden

Mit dem alle drei Jahre vergebenen Preis zeichnet der Verband Türkischer Unternehmer (ATIAD) die besten Examens- und Doktorarbeiten von türkischen oder türkischstämmigen Wissenschaftlern in Deutschland aus. Esra Akova-Öztürk ist wissenschaftlich in der Kopfschmerzforschung tätig und hat ihre Dissertation unter der Betreuung von Privatdozent Dr. Dr. Stefan Evers an der Klinik für Neurologie des UKM erstellt. In ihrer Arbeit hat sie analysiert, ob die Migräne das Risiko für einen Einriss der Gefaßwand (Dissektion) von Gehirnarterien oder für eine Thrombose in den Hirnvenen erhöht. Hintergrund ist, dass Migräne bei jungen Frauen einen eigenständigen Risikofaktor für einen Schlaganfall darstellt. In der Arbeit der münsterschen Medizinerin konnte erstmals gezeigt werden, dass zwar keine erhöhte Rate von arteriellen Dissektionen zu beobachten ist, dass aber Migränepatienten ein deutlich erhöhtes Risiko haben, eine so genannte Sinusthrombose, das heißt eine Thrombose der Hirnvenen zu entwickeln. Konsequenz dieser Forschungsergebnisse ist, dass Migränepatienten, die aus anderen Gründen dem Risiko einer Thrombose der Hirnvenen ausgesetzt sind, besonders medikamentös geschützt werden müssen.

Die Auszeichnung ist mit einer zweiwöchigen Türkeireise verbunden und wird im September während eines Festakts in Düsseldorf verliehen.

Klinik für Neurologie