Pressemitteilung upm

"Wir sehen nur die Spitze des Eisberges"

Gesundheitsstudie in Münster untersucht Risikofaktoren stummer Schlaganfälle

Münster (upm), 30. Juni 2004

Welche Faktoren fördern das gesunde Altern? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Gesundheitsstudie in Münster. Dabei geht es vor allem um das Aufdecken stummer Schlaganfälle. Denn schwere Schlafanfälle mit deutlichen Ausfällen bilden nur die Spitze des Eisberges. Fünfmal häufiger sind stumme Schlaganfälle. Dabei handelt es sich um sehr kleine Defekte in der Hirnsubstanz, die weder vom Betroffenen noch vom Arzt bemerkt werden. Im Alter können sich stumme Schlaganfälle jedoch durch Lern- und Merkfähigkeitsstörungen bemerkbar machen und auch als massiver geistiger Abbau, als Demenz, enden. Daher haben sich am Universitätsklinikum Münster die Abteilungen Neurologie, Radiologie, Kardiologie und Epidemiologie zusammen mit dem Gesundheitsamt und der Stadt Münster organisiert, um die Gesundheitsstudie ins Leben zu rufen.

Im Rahmen der Studie sollen Risikofaktoren für stumme Schlaganfälle aufgedeckt werden. Ziel ist es, diese Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln. Bei einem ärztlichen Interview und einer kurzen Untersuchung wird gezielt nach Herz-, Gefäß- und Hirnerkrankungen gesucht. Die Teilnehmer erhalten weiterhin eine Magnetresonanzaufnahme (MRT) des Gehirns. Dieses moderne Verfahren der Bildgebung kann kleinste Veränderungen im Gehirn ohne Röntgenstrahlen und Medikamente sichtbar machen. Zwei Testblöcke zum Thema Gedächtnis und Lernen ergänzen das Programm. Dieses dauert etwa vier bis fünf Stunden. Immer dienstags können alle gesunden Interessierten im Alter zwischen 50 und 70 Jahren an der für sie kostenlosen Studie teilnehmen. Das Gesundheitsamt wird ab sofort Einladungen zur freiwilligen Studienteilnahme an zufällig ausgewählte Bürger versenden. Aber auch jeder Interessierte kann sich direkt an den Studienarzt wenden: Unter Telefon 0251/83-48334 (montags, mittwochs, freitags von 9 bis 11 Uhr) oder per E-Mail unter gesundheitsstudie@uni-muenster.de.

Klinik für Neurologie