Pressemitteilung upm

Verdienste um die Krebsforschung

Prof. Wolf-Karsten Hofmann aus Berlin wurde in Münster mit dem Gerhard-Domagk-Preis ausgezeichnet

Münster (upm), 06. Juli 2004

[hofmann]
Prof. Dr. Wolf-Karsten Hofmann
Foto: Joachim Busch   

Prof. Dr. Wolf-Karsten Hofmann von der Berliner Charité erhielt den Gerhard-Domagk-Preis für klinische und experimentelle Krebsforschung. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm am 5. Juli 2004 im Rahmen einer Feierstunde im Hörsaal des Gerhard-Domagk-Instituts für Pathologie des Universitätsklinikums Münster von dessen Direktor von Prof. Dr. Werner Böcker überreicht. Der Berliner Wissenschaftler erhielt den Preis für seine Arbeit zur Genexpressionsanalyse bei der Philadelphia-Chromosom-positiven (Ph+) akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), einer bestimmten Form des Blutkrebses. Der 36-jährige Dresdner ist an der Charité Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie.

In seiner Arbeit untersucht Hofmann, wie durch Analyse der Genexpression mit Mikroarrays (DNA-Chips) bei Patienten mit dieser aggressiven Form der Leukämie die Resistenz auf ein bestimmtes, Erfolg versprechendes Medikament (ABL-Tyrosinkinaseinhibitor STI571 -Imatinib) geprüft werden kann. Bei Patienten, die dieses Medikament erhielten, konnte bislang erst nach mehrwöchiger Therapie festgestellt werden, ob der Patient auf die Behandlung anspricht oder - wie etwa 50 Prozent der Erkrankten - dagegen resistent ist. Die Studie hat gezeigt, wie die Genexpressionsanalyse für die Vorhersage der Wirksamkeit von Medikamenten eingesetzt werden kann. Mit Hilfe der Mikroarray-Technik ist nach Einschätzung von Experten wahrscheinlich eine bessere und individualisierte Therapieplanung bei Patienten mit Tumorerkrankungen möglich.

Der Domagk-Preis ist nach dem Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1939 und ehemaligen Hochschullehrer für Pathologie der Universitäten Münster und Greifswald, Prof. Dr. Gerhard Domagk (1895-1964) benannt. Er war mehr als 30 Jahre Forscher bei der Bayer AG. Die Auszeichnung wird von der Stiftung "Krebsforschung Prof. Dr. Gerhard Domagk" bei der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Bayer HealthCare AG, Leverkusen, getragen und wird alle zwei Jahre verliehen.

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