Münster (upm), 09. Juli 2004
Nachbau des historischen Apparates zur Herstellung von Holzschliff |
Am Institut für Technik und ihre Didaktik der Universität Münster wurden im Sommersemester im Rahmen eines Projekts nach historischen Angaben zwei Schleifapparate zur Erzeugung von Holzschliff, einem Rohstoff der Papierherstellung, erstellt.
Die Apparate erlauben es, Angaben des Erfinders des Holzschliffes, Friedrich Gottlob Keller (1816 - 1895), zu überprüfen, ebenso wie die Darstellung von Papierhistorikern zu dieser Erfindung. Erste Untersuchungsergebnisse im Institut bestätigen weitgehend Kellers Angaben zur Leistungsfähigkeit seiner Erfindung und der Brauchbarkeit von Holzschliff zur Herstellung von Papier. Gleichzeitig deckten sie aber Mängel in einigen papierhistorischen Darstellungen auf. So widerlegen sie die Behauptung, dass ein oft dargestellter, ursprünglich in Mainz aufbewahrter Apparat das Original von Kellers erstem Holzschleifer sei.
Weitere experimentelle Untersuchungen werden im Museum in Hagen durchgeführt. Dort stehen die Apparate, die auch unter museumspädagogischen Aspekten erstellt wurden, anschließend den Museumsbesuchern zur eigenen Betätigung und Sammlung von Erfahrungen zur Verfügung.
Unter der Leitung von Dr. Karl Pichol lagen die Ausführung und Erprobung in den Händen von Werkmeister Paul Zurstraßen und Studierenden des Fachs Technik. Das Projekt war eine Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Freilichtmuseum Hagen und dem dort für die museumspädagogische Arbeit Verantwortlichen, Dr. Hubert Köhler, und wurde von dem Tapeten- und Wandbekleidungshersteller Erfurt in Wuppertal finanziert.
Institut für Technik und ihre Didaktik