Pressemitteilung upm

Neue Perspektiven für die Krebs-Früherkennung

Wilhelm-Konrad-Röntgenpreis 2004 für Radiologen des Universitätsklinikums Münster

Münster (upm), 13. Juli 2004

[bremer]
PD Dr. Christoph Bremer
Foto: UKM   

Mit Hilfe neuer "intelligenter" Kontrastmittel können heute hochspezifische Schlüsselmoleküle nachgewiesen werden, die bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle spielen. Diese Erkenntnisse könnten nach Einschätzung von Experten zu einer verbesserten Frühdiagnostik von Tumorerkrankungen führen. Für eine wissenschaftliche Arbeit über die Darstellung solcher molekularen Marker der Krebsentstehung mit Hilfe optischer Bildgebungsverfahren wurde der münstersche Mediziner Privatdozent Dr. Christoph Bremer mit dem renommierten Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis 2004 ausgezeichnet. Der am Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätige Wissenschaftler erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung beim 85. Deutschen Röntgenkongress in Wiesbaden.

Bei den mit Hilfe der optischen Kontrastmittel dargestellten molekularen Marker handelt es sich um bestimmte Enzyme, so genannte Proteasen, die in der Lage sind, Gewebe um Tumoren herum zu "zerschneiden" und damit eine lokale Ausbreitung der bösartigen Zellen zu ermöglichen. Die Ausbildung solcher Proteasen ist deshalb nach Worten Bremers "ein wichtiger und vor allem früher Schritt in der Krebsentstehung". Der Nachweis dieser Schlüsselmoleküle für die Krebsentstehung und -ausbreitung erfolgt mittels Fluoreszenzbildgebung: Die neuen sensiblen Kontrastmittel werden durch die Enzyme aktiviert und geben ein starkes optisches Signal ab. Ziel ist es, auf dieser Grundlage ein optisches Schnittbildverfahren zu entwickeln, das im Gegensatz zur herkömmlichen Computertomographie gänzlich ohne Röntgenstrahlen auskommt.

Für das Institut für Klinische Radiologie des UKM, das mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen beim Röntgenkongress vertreten war, ist der Röntgenpreis nicht die einzige Auszeichnung. So wurde die von Prof. Dr. Bettina Pfleiderer vorgestellte Arbeit "Hirnfunktion und Hirnmetabolismus - eine Untersuchung am Hörkortex Gesunder" mit einem Posterpreis bedacht. Co-Autoren dieses Posterbeitrags sind die Doktorandin Melanie Tolllkötter, Privatdozent Dr. Nikolaus Michael von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKM sowie der Direktor des Instituts für Klinische Radiologie Prof. Dr. Walter Heindel.

Institut für Klinische Radiologie