Pressemitteilung upm

Labor-Lkw im Dienst der Gewässer

Fachbereich Geowissenschaften freut sich über mobiles Labor

Münster (upm), 14. Juli 2004

[Wasserlabor]
Alexander Biensmann, Dr. Andreas Malkus und Martin Boll bei der Wasseruntersuchung vor dem Laborfahrzeug.
Foto: Landwehr   

"Ein langjähriger Wunsch geht in Erfüllung" strahlte Prof. Dr. Hans Kerp, Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Münster, bei der offiziellen Vorstellung eines neuen Laborwagens der Universität am Aasee. Mit diesem Fahrzeug ist es jetzt möglich, Gewässer direkt vor Ort und unmittelbar nach der Probenahme einer umfangreichen physikalischen und chemischen Analyse zu unterziehen.

Das ist nach Ansicht von Prof. Dr. Manfred Krieter, geschäftsführender Direktor des Instituts für Landschaftsökologie, besonders wichtig, da sich Wasser im Gegensatz zum Gestein im Zeitraum zwischen der Probenahme und der späteren Untersuchung im Labor verändern kann. Zum Beispiel können durch Erwärmungs- und Schüttelungseinflüsse während des Transports Gase entweichen. Im Extremfall ergeben sich so im Labor andere Werte als sie im untersuchten Wasser tatsächlich vorhanden waren. Durch die sofortige Analyse vor Ort können die Geowissenschaftler künftig ihre Untersuchungen direkt anhand der Ergebnislage anpassen und überflüssige Proben so vermeiden.

Innerhalb der Universität Münster arbeiten viele Institute schon lange auf dem Gebiet der Wasserforschung. Gleich mehrere Forschungsprogramme machen den Einsatz des mobilen Labors unerlässlich. Die Untersuchungen der Aa in Münster oder Messungen zur Ausbreitung von gewässerbelastenden Stoffen zwischen der Ems und dem begleitenden Grundwasser zählen dazu. Der neue Laborwagen soll aber auch jenseits der Landesgrenzen zum Einsatz kommen, zum Beispiel werden die Wissenschaftler bei Untersuchungen zur Versalzung mediterraner Küstenzonen mit dem Fahrzeug an der spanischen Mittelmeerküste unterwegs sein.

Nicht nur für die Forschung, auch für die Ausbildung der Studierenden wird der Laborwagen eingesetzt. Die Wasseranalytik direkt am untersuchten Gewässer und die unmittelbare Besprechung der Ergebnisse am Objekt verschafft die Möglichkeit einer direkten Diagnose durch die Kombination visueller, physikalischer und chemischer Bewertungen. "Für die Studierenden ist diese Zusammenführung der Teilschritte am untersuchten Gewässer überzeugend und motiviert sie stark", weiß Prof. Dr. Manfred Krieter.

Ohne Hilfe von außen wäre der Umbau des alten Kastenwagens in ein mobiles Labor, in dem verschiedene moderne Messgeräte installiert sind, unmöglich gewesen. Prof. Dr. Manfred Krieter bedankte sich bei der Firma BERESA - DaimlerChrysler in Münster, der LVM in Münster und der Firma Elementar Analysensysteme in Hanau für ihre "spontane und unbürokratische Unterstützung".

Institut für Landschaftökologie