Pressemitteilung upm

Fliege Drosophila als Modell

Universität Münster im Finale des MEDIDA-PRIX 2004

Münster (upm), 22. Juli 2004

[Drosophila]
Larve und Fliege von Drosophila
   

Was entsteht wie aus einem befruchteten Ei? Die Entwicklung des Lebendigen, einer der interessantesten Prozesse in der Biologie, geschieht weitgehend im Verborgenen. Mit dem Internetprojekt "FlyMove", das am Fachbereich Biologie der Universität Münster entwickelt wurde, können selbst komplexe Entwicklungsvorgänge am Beispiel der Taufliege Drosophila unmittelbar mit erlebt werden. Mit diesem Projekt sind Prof. Dr. Christian Klämbt und seine Arbeitsgruppe am Institut für Neurobiologie jetzt in das Finale des "MEDIDA-PRIX 2004" eingezogen, dem mit 100.000 Euro höchstdotierten Medienpreis im deutschsprachigen Raum.

Die Entscheidung unter den sieben Finalisten fällt auf der europäischen Fachtagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) vom 15. bis 17. September in Graz/Österreich. Der MEDIDA-PRIX, der mediendidaktische Hochschulpreis der Gesellschaft, versteht sich als Impulsgeber für eine nachhaltige Einführung digitaler Medien in die Hochschullehre. Dabei geht es weniger um technische, sondern mehr um didaktische Innovationen, nicht um Software sondern um Prozesse.

Insgesamt 186 Projekte aus Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich bis Ende März um den diesjährigen MEDIDA-PRIX beworben. Eine Jury aus Fachgutachtern filterte aus diesem breiten Angebot die pfiffigsten und vielversprechendsten Ideen heraus. Das Projekt "FlyMove" der Universität Münster schaffte als eines von sieben Projekten den Einzug ins Finale. Konkurrenten sind Projekte aus Basel, Bochum, Köln, Stuttgart, Wien und Zürich.

Mit "FlyMove" können selbst komplexe Entwicklungsvorgänge am Beispiel der seit über 100 Jahren in Forschung, Lehre und Unterricht eingesetzten Taufliege "Drosophila melanogaster" unmittelbar mit erlebt werden. Da Drosophila heute zunehmend als Modellorganismus für die Erforschung menschlicher Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer erfolgreich genutzt wird, steigt das Interesse an einer lebendigen und verständlichen Vermittlung biologischen Grundwissens nach Ansicht von Prof. Klämbt.

Mit Hilfe des WWW können sowohl Lehrende als auch Lernende in "FlyMove" durch einen gläsernen Drosophila-Embryo navigieren. Die Auswahljury lobte die mediendidaktisch sinnvolle Aufarbeitung, den Einsatz neuester Technik und ein einheitliches Erscheinungsbild bei "FlyMove", das aktuelles Wissen aus der molekularen Genetik und der Entwicklung von Drosophila vermittle: "Die gezielt eingesetzten Medien vermitteln den Stoff auf höchst attraktive Weise und animieren dazu, mehr über diesen höchst komplizierten Organismus zu erfahren".

Projekt "FlyMove"