Pressemitteilung upm

Von der Nanotechnologie bis zur Stammzellforschung

Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie tagt mit rund 600 Teilnehmern an der Universität Münster

Münster (upm), 30. Juli 2004

Kaum ein Wissenschaftszweig erlebt gegenwärtig eine solch rasante Entwicklung und solch großes öffentliches Interesse wie die Life Sciences. Beispiele sind unter anderem die Stammzellforschung und der zukunftsweisende Bereich der Nanobiotechnologie. Einen aktuellen Überblick über diese und viele weitere interessante Forschungsgebiete im Bereich der Lebenswissenschaften, die heute in immer kleinere Bausteine des Lebens vordringen, bietet die internationale Herbsttagung der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM), zu der vom 19. bis 22. September 2004 rund 600 Teilnehmer aus aller Welt an der Universität Münster erwartet werden.

Die alljährlich in anderen Städten Deutschlands stattfindende Veranstaltung wird in Münster gemeinsam mit der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Gewebekultur und deren deutscher Sektion durchgeführt. Die unter Federführung von Prof. Dr. Hans-Joachim Galla, Direktor des Instituts für Biochemie der Universität Münster, organisierte Tagung umfasst neben dem wissenschaftlichen Hauptprogramm unter anderem einen öffentlichen Abendvortrag über Chancen und Risiken der Stammzellforschung (19. September um 18 Uhr im Hörsaal des Physikalischen Instituts, Wilhelm-Klemm-Straße 10) sowie einen über alle vier Tage stattfindenden Schülerkongress zum Thema "Chemie des Lebens", an dem sich etwa 500 bis 600 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen aus dem Großraum Münster beteiligen werden.

Neben 50 eingeladenen Rednerinnen und Rednern aus neun europäischen Ländern, Israel, den USA und Japan erhalten bei der Herbsttagung der GBM in Münster auch führende lokale Experten die Möglichkeit, die Stärke der Forschung in der Region darzustellen. Zu den zur Sprache kommenden Forschungsschwerpunkten in Münster zählen unter anderem die Proteinbiochemie, die RNA-Biochemie, Aspekte der molekularen Zellbiologie und der Stammzellforschung sowie die Nanobiotechnologie. Die Liste der Beteiligten am wissenschaftlichen Organisationskomitee macht dabei gleichzeitig den interdisziplinären Charakter der Forschungsaktivitäten in den Life Sciences deutlich. Vertreten sind der Fachbereich Chemie und Pharmazie, die Fachbereiche Biologie und Physik und die Medizinische Fakultät der Universität sowie das Max-Planck-Institut für Vaskuläre Biologie.

Im Mittelpunkt vieler Vorträge bei der diesjährigen Herbsttagung steht die Frage, wie eine Vielzahl unterschiedlicher Eiweiß-Moleküle in einer Zelle eng koordiniert hochkomplexe Prozesse durchführen, wie diese Prozesse beeinflusst werden können und wie Fehlfunktionen dabei zu Krankheiten führen. Für ihre Beiträge zu diesem Forschungsfeld werden Prof. Dr. Tom Rapoport aus Boston, USA, und Prof. Dr. Wolfgang Baumeister aus München bei der Tagung mit den beiden höchsten Preisen der GBM, der Otto-Warburg-Medaille beziehungsweise der Hoppe-Seyler-Lecture ausgezeichnet. Weiterer Schwerpunkt ist die Bioanalytik. Mit Interesse wird dazu insbesondere der Plenarvortrag von Lokalmatador Prof. Dr. Franz Hillenkamp erwartet. In weiteren Beiträgen geht es unter anderem um die Interaktion von Pflanzen mit Mikroorganismen oder die Verbindung von Nervenzellen und elektronischen Halbleitern.

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