Münster (upm), 13. August 2004
Der Einfluss von Stress auf die männliche Zeugungsfähigkeit, die Empfängnisverhütung auf Seiten des Mannes, Gesundheitsstörungen und Lebensqualität des alternden Mannes und weitere aktuelle Fragen der Männerheilkunde stehen im Mittelpunkt 3. Europäischen Kongresses für Andrologie, der vom 11. bis 14. September 2004 in der Halle Münsterland in Münster stattfindet. Rund 500 Ärzte und Naturwissenschaftler nicht nur aus Europa, sondern auch von anderen Kontinenten werden zu dieser Tagung erwartet, die unter der Leitung von Prof. Dr. Eberhard Nieschlag und Prof. Dr. Manuela Simoni sowie deren Mitarbeitern vom Institut für Reproduktionsmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM) organisiert wird.
Dem Kongress kommt besondere Bedeutung zu, da in diesem Jahr in Deutschland die Zusatzbezeichnung "Andrologie" in die Weiterbildungsverordnung der deutschen Ärzteschaft aufgenommen wird. Damit ist Deutschland das erste europäische Land, in dem es diesen Spezialisten für Erkrankungen des Mannes gibt. Störungen der Zeugungsfähigkeiten des Mannes, männliche Hormonstörungen, erektile Dysfunktion und Unterfunktion der Hoden fallen ebenso in seine Fachkompetenz wie die Kontrazeption seitens des Mannes, verzögerte Pubertätsentwicklung und Probleme des alternden Mannes. Aktuelle Fragen aus all diesen Bereichen kommen im Rahmen des Kongresses in Münster zur Sprache.
In 54 Hauptvorträgen und über 200 Kurzvorträgen beziehungsweise Posterbeiträgen werden die neuesten Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. Schwerpunktthemen sind unter anderem Verfahren der assistierten Befruchtung bei Störungen der Zeugungsfähigkeit des Mannes, Einflüsse von Umweltfaktoren auf die Fortpflanzung, die Behandlung der erektilen Dysfunktion, neue Testosteron-Präparate zur Behandlung der Unterfunktion der Hoden sowie die Therapie von Hodentumoren und des Prostata-Karzinoms. Eingehend berichtet und diskutiert wird darüber hinaus aber auch über genetische Störungen der männlichen Fortpflanzungsfunktionen, das Klonen von Säugetieren sowie Stammzellen und männliche Keimzellen. Über das genaue Tagungsprogramm kann man sich im Internet unter www.3rd-eca.de informieren.