Pressemitteilung upm

Konzepte für Kommunikationspraxis

Absolventenfeier des Instituts für Kommunikationswissenschaft

Münster (upm), 04. August 2004

[Preisträger Kommunikationswissenschaft]
Preisträger Tanja Wisser, Ulrich Köhler und Franz Grimm mit Prof. Dr. Christoph Neuberger (rechts) und Britta Heydenbluth von den Stadtwerken Dortmund (links).
Foto: IfK   

Mit 43 Studienabschlüssen erreichte das Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) der Westfälischen Wilhelms-Universität in diesem Sommersemester eine Rekordzahl. Bei der feierlichen Verabschiedung der Absolventen wurden erstmals auch Auszeichnungen für die besten Magisterarbeiten vergeben. Finanziell unterstützt wurde die Preisverleihung von der Dortmunder Stadtwerke AG.

Auf der Verabschiedungsfeier zum Semesterende konnte Prof. Dr. Bernd Blöbaum, geschäftsführender Direktor des Instituts, zahlreiche Angehörige und Freunde in einem voll besetzten Hörsaal begrüßen. Die Absolventen Daniel Meyering und Verena Fels warfen in einer humorigen Ansprache einen Blick zurück auf ihr gerade abgeschlossenes Studium. Tobias Zihn, ein ehemaliger Student des Instituts, berichtete über seine ersten Schritte im Berufsleben. Für musikalische Unterhaltung sorgte Gastprofessor Yo -Song Park.

Erstmals wurden die besten Magisterarbeiten des vorhergehenden Jahres ausgezeichnet. Verliehen wurden die Preise vom Verein "MedienAlumni Münster", in dem sich die Ehemaligen, Freunde und Förderer des Instituts organisiert haben. Mit der Hilfe des Sponsors Dortmund Stadtwerke AG war es möglich, neben einer Urkunde auch ein Preisgeld zu verteilen. Den ersten, mit 333 Euro dotierten Preis erhielt Ulrich Köhler für seine Arbeit "Sustainability (Nachhaltigkeit) in der Unternehmenskommunikation. Eine Darstellung am Beispiel des Bereichs Sustainability der Dresdner Bank AG". Köhler entwickelte in seiner Arbeit ein theoretisch anspruchsvolles Leitbild der Unternehmenskultur, das Glaubwürdigkeit, Transparenz und Kontinuität umfasst. In seiner Fallstudie analysierte er praxisnah auch die Probleme, die sich bei der Implementierung dieses Leitbilds ergeben. Im Gutachten heißt es, die Magisterarbeit sei ein "gelungenes Beispiel für die Nutzung abstrakter theoretischer Konzepte für die Kommunikationspraxis".

Den mit jeweils 111 Euro dotierten zweiten Platz teilten sich zwei Absolventen des Instituts: Franz Grimm wurde für seine Arbeit "Reichweite und Image des Offenen Kanals TV Münster. Eine Studie zur Rezeption und Imagestudie" ausgezeichnet. Er untersuchte die Nutzung und das Image von TV Münster. Dafür befragte er repräsentativ 502 Personen aus dem Verðbreitungsgebiet des offenen Fernsehkanals. Das Ergebnis: Das Programm gilt als bürgernah, glaubwürdig, kritisch und mutig - zugleich aber auch als unprofessionell, wenig unterhaltsam und etwas langweilig. Franz Grimm empfiehlt den Verantwortlichen des Offenen Kanals eine Professionalisierung durch eine verstärkte Aus- und Fortbildung sowie eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um den Bekanntheitsgrad von TV Münster zu erhöhen.

Auch Tanja Wisser durfte sich über einen zweiten Preis für ihre Magisterarbeit freuen. Sie schrieb über das Thema: "Kommunen im Internet: Neue Chancen für die Bürgerbeteiligung? Eine empirische Fallstudie über Qualität und Potential elektronischer Partizipationsangebote". Am Beispiel des Münsteraner Stadtnetzes "publikom" untersuchte sie, ob Foren zu kommunalpolitischen Themen den normativen Verständigungsansprüchen und Qualitätsmerkmalen diskursiver Öffentlichkeit entsprechen. In einer vielschichtig angelegten Inhaltsanalyse kommt Tanja Wisser zum Ergebnis, dass sich Nutzer spontan und sporadisch äußern und in den Foren vor allem isolierte Stellungnahmen zu finden sind. Selten nehmen die Teilnehmer aufeinander Bezug. Politische Entscheidungsträger schenken den Äußerungen der Bürger im Internet nur wenig Beachtung. Dieses insgesamt eher negative Fazit veranlasst die Autorin dazu, Vorschläge für eine Verbesserung der Kommunikation in Online-Foren zu entwickeln.

Institut für Kommunikationswissenschaft